Das sind die giftigsten Orte der Welt

Von wegen schöne Fleckchen der Erde: Laut Umweltgiftreport sind diese Region am schlimmsten betroffen.

Dreckbrühe: Der Citarum Fluss in Indonesien zählt zu den meistverschmutzten Gewässern der Erde. Anwohner und Industrie werfen ihren Müll Tag für Tag in den Fluss. Dabei versorgt er rund 80 Prozent der Haushalte in der 14-Millionen-Stadt Jakarta.

Kernschmelze: Das Reaktorunglück im ukrainischen Tschernobyl am 26. April 1986 ist eines der schlimmsten Unglücke in der Geschichte der Menschheit und belastet die Umwelt noch heute. Rund 150.000 Quadratkilometer sind durch Katastrophe radioaktiv verseucht worden. Noch heute ist die Sicherheitszone unbewohnt. Der schwarze "Sarg", der den Reaktor dicht halten soll, gilt nur für eine Dauer von 20 bis 30 Jahren als sicher. Derzeit wird daher eine zweite Hülle gebaut.

Tristesse pur: Die Müllhalde von Agbogbloshie in Ghanas Hauptstadt Accra ist einer der größten Ablageplätze für Elektroschrott in West-Afrika. Seit Ende der Neunziger Jahre werden dort vor allem alte Computer und Bildschirme abgeladen. Agbogbloshie ist die Heimat von rund 40.000 Menschen, die dem Schrott aus der westlichen Welt ungeschützt gegenüber stehen.

Abwasserstrom: Bis zu 5000 Fabriken kippen ihre Chemie-Abfälle regelmäßig in den Matanza-Riachuelo-Fluss in Argentinien. Da das Gewässer durch 14 Bezirke von Buenos Aires fließt, sind viele Menschen von der Verschmutzung betroffen. Entlang des Flusses gibt es mehr als 100 Mülldeponien.

Giftmetropole: Dscherschinsk ist eines der größten Produktionszentren der Chemie-Industrie in Russland - auch von Chemie-Waffen. Nach Schätzungen sollen in der Region von 1930 bis 1998 etwa 300.000 Tonnen ungefilterte Abgase freigesetzt worden sein. Das Guinness-Buch der Rekorde hat Dscherschinsk im Jahr 2007 zur meistverschmutzten Stadt der Welt erklärt. Rund 300.000 Menschen sind direkt betroffen.

Gefahrenstelle: Kabwe ist die zweitgrößte Stadt in Sambia und für seine mittlerweile stillgelegte Bleimine bekannt. Die Förderung des Metalls hat aber ihre Spuren hinterlassen und die Stadt vergiftet: Vor allem in Körpern von Kindern wurden erhöhte Bleiwerte gemessen.

Kein Kinderspielplatz: Von 270 registrierten Ledergerbereien in Bangladesch befinden sich etwa 90 Prozent in der Umgebung von Hazaribagh. Der Großteil der Fabriken produziert längst nicht mehr zeitgemäß und verursacht täglich bis zu 22.000 Kubikmeter giftigen Abfall, der unter anderem krebserregend ist.

Trübe Aussichten: Das Niger-Delta in Nigeria, jahrelang Produktionsstätte von Mineralöl-Konzernen, ist durch Roh-Öle schwer belastet. Zwischen 1976 und 2001 wurden fast 7000 Zwischenfälle offiziell gemeldet. So wurden Millionen Barrel Öl in den Fluss geschüttet. Grundwasser und Erdboden sind dadurch total verschmutzt und haben auch das Meer in Mitleidenschaft gezogen.

Trügerisch: In den Provinzen von Kalimantan in Indonesien werden rund 30 Prozent der weltweiten Quecksilber-Emissionen freigesetzt. Das Gift verschmutzt zahlreiche Gewässer - Wasser, das die Anwohner täglich zum Baden, Waschen und zur Bewässerung benutzen.

Luftverschmutzung: Die russische Industriestadt Norilsk wurde 1935 gegründet. Sie galt lange als der weltgrößte Förderplatz für Schwermetalle. Jährlich wurden daher tonnenweise Gifte freigesetzt. Arbeiter in der Region haben eine zehn Jahre kürzere Lebenserwartung als der russische Durchschnitt.