Foto-Serie: Ariel Scharons Leben

Die Suez-Krise (Oktober - November 1956) führt zum ersten Krieg zwischen Israel und Ägypten. Ariel Scharon und seine Fallschirmjäger-Brigade sichern nach der Luftlandung strategisch wichtige Punkte, die zum israelischen Sieg und zur Besetzung der Halbinsel Sinai führen. Es beginnt eine große Karriere.

Im Sechstagekrieg (Juni 1967) kommandiert Scharon bereits die mächtigste israelische Panzerdivision an der Sinai-Front. Er schlägt die 6. ägyptische Division vernichtend.

Mit dem Sieg seiner Panzerdivision trägt Scharon (links vorne) maßgeblich zum zweiten Sieg Israels über Ägypten und zur Sicherung des Sinai sowie zum Sieg über Jordanien und Syrien bei. Israel erobert ferner den Gazastreifen, die Golanhöhen und das Westjordanland.

Am 6.10.1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, haben Ägypten und Syrien Israel mit einem Zwei-Fronten-Krieg überrascht. Die ägyptische Armee überschreitet den Suez-Kanal und rückt in den Sinai vor, die syrischen Truppen überqueren die Waffenstillstandslinie auf den israelisch besetzten Golanhöhen. Scharon wird aus dem militärischen Ruhestand zurückgerufen.

Ab dem 9.10.1973 erobert Scharon die verlorenen Gebiete zurück. Mit seiner Panzerdivision durchbricht er die ägyptischen Angriffslinien im Sinai, setzt über den Suezkanal über und drängt die ägyptischen Truppen zurück. Eine drohende Niederlage Israels wird so abgewendet.

Neun Jahre später: Im Sommer 1982 ist Scharon bereits Verteidigungsminister. Er erteilt den Befehl zum Einmarsch im Libanon. Ziel ist die Zerschlagung der palästinensischen PLO, die von der Hauptstadt Beirut aus operiert.

Dabei kommt es zu Massakern der mit Israel verbündeten libanesisch-christlichen „Falange“-Milizen an Zivilisten in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatila in Beirut mit bis zu 3300 Toten. Israelische Soldaten schauen dabei zu. Ein Jahr später muss Scharon auf Drängen eines Untersuchungsausschusses zurücktreten.

Scharons politische Karriere ist deshalb aber nicht vorbei. Im Jahr darauf wird er Handelsminister, später Bau- und schließlich Außenminister.

Auch in seiner Likud-Partei wird Scharon immer mächtiger. 2001 schließlich wird er Ministerpräsident.

28. September 2000: Mit seinem Besuch auf dem Tempelberg in Jerusalem, den Muslime, Juden und Christen als heilig ansehen, löst Scharon die 2. Intifada aus. Aufstände und Selbstmordattentate von Palästinensern sind die Folge.

Stets hat sich Scharon für die Siedler stark gemacht und noch 2003 einen 720 km langen Trennungszaun durch die palästinensischen Gebiete bauen lassen. Bereits in den 1990er Jahren hat er sich als erbitterter Gegner des Friedenskurses von Jitzchak Rabin gezeigt.

Doch schon im Dezember des selben Jahres legt Scharon einen Plan zum schrittweise Abzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen und aus Teilen des Westjordanlandes sowie zur Räumung der jüdischen Siedlungen vor.

Der Abzugsplan kostet Scharon Sympathien bei den Siedlern und der politischen Rechten, bringt ihm aber Zustimmung bei Gemäßigten und Linken. Innerparteilich bricht ein Grabenkampf mit Parteifreund Benjamin Netanjahu aus.

Die Folge: Im November 2005 kündigt Scharon seinen Rücktritt als Premierminister und seinen Austritt aus der Likud-Partei an. Er gründet die Kadima-Partei. Nur vier Wochen später erleidet er einen Schlaganfall. Im Januar 2006 fällt er bei einer Operation ins Koma, aus dem er nicht mehr erwacht.