Folge der Eiszeit: Ortschaften auf der Kippe

Die sogenannte Nulllinie: Unveröffentlichte Daten des Geophysikers Holger Steffen vom Landesvermessungsamt Schweden zeigen erstmals den genauen Verlauf der Linie, entlang der das Land kippt. Nordöstlich hebt sich das Land, südwestlich senkt es sich, nur die Kantenbewohner leben in konstanter Höhe.

Hohenzieritz: Das 490-Einwohner-Dorf in Mecklenburg steht direkt auf der geologischen Linie.

Leuchtturm an der Hohwachter Bucht: Die Linie zieht durch den Norden Ostholsteins...

...und knapp an Flensburg vorbei.

Die Alster in Hamburg: Die Stadt liegt südlich der Kipplinie - sie sinkt um etwa einen halben Millimeter pro Jahr ab, ähnlich wie...

...weite Teile des deutschen Wattenmeers: Für die Küste wird die Wippe zum Problem, denn zusätzlich zum Anstieg des Meeresspiegels kommt die Landsenkung - das Meer rückt also schneller vor als anderswo.

Umeå in Nordschweden: Die Stadt in Nordschweden liegt auf der anderen Seite der Wippe - sie hebt sich um einen Zentimeter pro Jahr.

Luleå in Nordschweden: Teile des Ortes mussten zurück ans Wasser gelegt werden, weil die Ostsee sich aufgrund der Landhebung zurückzieht.

Wahrzeichen von Gävle in Mittelschweden: Der Ort schob seinen Hafen weiter raus in die Bucht, weil er sich zu weit aus dem Wasser gehoben hatte.

Gletscher: Vor 18.000 Jahren lasteten drei Kilometer hohe Eismassen auf Skandinavien, sie drückten den Boden bis zu 900 Meter tief in die Erde. Eiszungen standen bis nach Holstein und Vorpommern. Dann schmolz das Eis - seither federt das Land zurück. Südlich der Gletscherlinie, auf der anderen Seite der Wippe, sinkt der Boden ein.