Aus für Traditionsgeschäft Feinkost Rogacki ist insolvent

Der beliebte Feinkosthandel im Berliner Westen wird wohl nie wieder aufmachen. Das Geschäft ist schon geschlossen, jetzt hat das Unternehmen Insolvenz beantragt.
Das fast 100 Jahre alte Familienunternehmen Rogacki steht vor dem endgültigen Aus. Der Charlottenburger Feinkosthandel hat am dortigen Amtsgericht einen Insolvenzantrag eingereicht. Das geht aus den Insolvenzbekanntmachungen des Gerichts hervor. Zuerst berichtete die "B.Z." darüber. Ein Anwalt wurde als Insolvenzverwalter eingesetzt.
Der Feinkostladen auf der Wilmersdorfer Straße hat bereits seit einer Woche geschlossen. Auf der Website des Unternehmens heißt es noch, dass die Schließung nur "vorübergehend" sei. Schon am ersten Schließungstag hatte der "Tagesspiegel" allerdings berichtet, dass den Mitarbeitern mitgeteilt worden sei, dass sie "ihre Sachen packen" könnten. Ein Mitarbeiter sagte der Zeitung zufolge, dass der Laden nicht mehr öffnen werde.
Rogacki-Chef stirbt bei Feuer
Dietmar Rogacki (ausgesprochen: Rogatzki), der das Geschäft in dritter Generation mit seiner Ehefrau Ramona geführt hatte, war im Mai bei einem Feuer in seinem Haus in Spandau im Alter von 68 Jahren ums Leben gekommen. Seitdem war über die Zukunft des Betriebs spekuliert worden.
Mit dem Insolvenzantrag sieht es jetzt danach aus, dass das Traditionsgeschäft seinen 100. Geburtstag knapp nicht mehr erlebt. 1928 hatten Paul und Lucia Rogacki im Wedding einen Handel für Räucherwaren eröffnet. 1932 zog der Betrieb dann in die Wilmersdorfer Straße nach Charlottenburg und wurde die erste dortige Aal- und Fischräucherei. Über die Jahrzehnte wurde das Sortiment auf Fleisch-, Käse- und Brotspezialitäten erweitert, Rogacki wurde zum beliebten Feinschmeckertreffpunkt im Berliner Westen.
- neu.insolventbekanntmachungen.de: Bekanntmachung des Amtsgerichts Charlottenburg vom 24. Juli 2025
- bz-berlin.de: "Jetzt ist es amtlich: Rogacki ist pleite!"
- Eigene Berichterstattung zum Thema