Attacke an der Nordsee Hund frisst Giftköder und stirbt: Peta setzt Belohnung aus

Plötzlich erbricht Hündin Bella, kurz danach ist sie tot. Ein Unbekannter hatte wohl Giftköder platziert. Neben der Polizei sucht auch Peta nach dem Täter.
Es sollte die allabendliche Gassirunde an der Nordsee werden, doch wenige Stunden danach ist Hündin Bella nicht mehr am Leben. Das Tier hatte offenbar Giftköder zu sich genommen. Davon jedenfalls gehen seine Besitzerin, aber auch die Polizei aus. Zudem hat die Tierschutzorganisation Peta nun eine Belohnung ausgesetzt, die zur Ergreifung des Täters führen soll.
Wie die Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch Anfang der Woche mitteilte, war die Besitzerin am vergangenen Freitag zusammen mit ihren beiden Hunden entlang der Nienser Straße unterwegs, als die Tiere im dortigen Bereich offenbar Giftköder zu sich nahmen.
Noch in der Nacht auf den 9. September erbrachen beide Hunde, ein Tier starb trotz Tierarztbesuch letztlich. Da sich im Erbrochenen Reste von Käse und Wurst wiederfanden, sei davon auszugehen, dass sich das Gift in diesen Lebensmitteln befunden habe. Der "Nordwest-Zeitung" teilte die Besitzerin mit, die Hunde seien noch vor kurzem bei einem Tierarzt gewesen. Das Fazit der Untersuchung: Beide Hunde seien "kerngesund" gewesen.
Polizei und Peta suchen Zeugen
Neben der Polizei, die wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ihre Ermittlungen aufgenommen hat, schaltete sich auch die Tierschutzorganisation Peta in den Fall ein. Die Verantwortlichen setzten eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro aus, die zur Ergreifung des oder der Täter führt.
Zeugen, die etwas beobachtet oder gehört haben, können sich bei Peta unter der Telefonnummer 0711/860 5910 oder an die Polizei Nordenham wenden. Die Rufnummer der Ermittler lautet 04731/2694-0.
Bei Vergiftungen zählt jede Minute
"Falls jemand die Hunde vergiftet hat, muss diese Person schnellstmöglich gestoppt werden, bevor weitere Tiere oder Menschen in Lebensgefahr geraten", sagte Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta. "Derartige Täter zu überführen" sei oft schwierig, da sie meist nur dann agieren, wenn sie sich unbeobachtet fühlten, teilte Hoger weiter mit. Deshalb komme es in solchen Fällen auf jeden "noch so unwichtig erscheinenden Hinweis" an.
Bestehe der Verdacht einer Vergiftung, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden, rät die Organisation. Meist verursachten die Köder schwere innere Verletzungen, die Tiere sterben laut Peta "qualvoll". Symptome einer Vergiftung seien in der Regel Erbrechen, Durchfall, starke Unruhe oder Apathie, blasse oder porzellanfarbene Veränderungen an den Schleimhäuten, große Pupillen, Atembeschwerden oder Krämpfe. Größtenteils wirke das Gift sehr schnell, deshalb müsse umgehend gehandelt werden, rät die Tierschutzorganisation.
- peta.de: "Butjadingen: Hund erbricht sich und stirbt nach Spaziergang, Polizei geht von Vergiftung aus – PETA bietet 1000 Euro Belohnung für Hinweise" (deutsch, Stand: 13.09.23)
- presseportal.de: Mitteilung der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch vom 11. September 2023
- "nwzonline.de: "Familie trauert um Hündin Bella und warnt vor giftigen Ködern" (deutsch, kostenpflichtig)