Bremer Rathaus wird saniert Klima-Protestcamp muss umziehen

Ein halbes Jahr lang haben Aktivisten vor dem Bremer Rathaus direkt unter dem Bürgermeister-Büro gecampt, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Nun müssen die Zelte weiterziehen.
Das Klima-Protestcamp in Bremen soll Anfang November nach rund einem halben Jahr von seinem Platz neben dem Rathaus in die Wallanlagen umziehen. Wie eine Sprecherin des Senators für Inneres mitteilte, muss das Lager auf Grund von Sanierungsarbeiten am Rathaus geräumt werden. An dem neuen Standort soll es auch Heizmöglichkeiten für die Bewohner geben. Aus Sicherheitsgründen sei es Voraussetzung, dass die Wärmequelle rund um die Uhr bewacht wird.
Man stehe die Nächte im Zelt mit Schlafsack, mehreren Pullovern und Wärmflasche aktuell noch gut durch, berichtete Aktivist und Camp-Bewohner Stefan. "Wir wollen aber nicht warten, bis wir hier die Zelte von Schnee freischippen müssen." Deswegen käme der Umzug zu einem neuen Standort mit Heizmöglichkeit gelegen. Die Verhandlungen mit den Behörden liefen gut. "Die sind froh, wenn wir aus der Ecke weg sind. Deswegen legen die uns für einen neuen Ort keine Steine in den Weg." Der Umzug ist für die erste Novemberwoche geplant.
Seit mehr als 180 Tagen campieren die Aktivisten vor dem Rathaus direkt unter dem Büro des Bürgermeisters. Die Camp-Bewohner kämpfen dabei nicht nur fürs Klima: Sie wollen auch das Patriarchat überwinden und fordern eine radikale, ökologische, queerfeministische und antikapitalistische Wende. Und sie wollen so lange bleiben, bis gehandelt wird. "Am besten über den Winter, dann merken die Leute, dass wir es ernst meinen", hatte einer der Camp-Bewohner kürzlich klar gemacht.
- Nachrichtenagentur dpa