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Dortmunder Firma soll an Skandal um illegales Teak-Holz beteiligt sein


Illegale Importe
Dortmunder Firma soll an Teakholz-Skandal beteiligt sein

Von t-online, tch

20.03.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0199665411Vergrößern des BildesTeakholz aus Myanmar (Symbolbild): Die Holzimporte nach Deutschland haben einen Wert von ungefähr 7 Millionen Euro. (Quelle: IMAGO/Maximilian Koch)
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Eine Recherche des NDR deckt einen Skandal um illegale Importe von Teak-Holz auf. Auch ein Dortmunder Unternehmen soll darin verstrickt sein.

Seit 2018 gibt es Sanktionen vonseiten der EU, die den Import von illegalem Teak-Holz aus Myanmar verhindern sollen. Trotzdem wurden laut einer Recherche des Norddeustchen Rundfunks (NDR) im Zeitraum von 2018 bis 2020 große Mengen davon auch an deutsche Händler geliefert. Unter ihnen soll sich demnach auch die Dortmunder Koch GmbH befinden. Das Holzunternehmen handelt laut eigenen Angaben mit Furnieren, Schnittholz und Massivholzplatten.

Im Rahmen des Investigativ-Projektes Deforestation Inc. haben zahlreiche internationale Medienhäuser zu der Aufdeckung des Skandals beigetragen. Neben dem NDR wirkten auch der Westdeutsche Rundfunk (WDR) sowie die "Süddeutsche Zeitung" und der "Spiegel" mit.

"Handel mit Teak-Holz gleicht einem Sanktionsbruch"

Die Teak-Wälder in Myanmar gehören zu den letzten der Welt und werden weitestgehend illegal abgeholzt – die Grundlage dafür schaffen korrupte Strukturen der Militärregierung. Somit wäre es möglich, dass menschenrechtswidrige Vorhaben dieser Regierung durch den Import des Holzes finanziert werden.

Gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk äußerte sich ein Sprecher der EU-Kommission zum Handel mit dem wertvollen Material: Demnach käme ein Import nach 2018 einem Sanktionsbruch gleich. Diesem Vorwurf ist nun ausgerechnet auch ein Dortmunder Unternehmen ausgesetzt.

Wie aus dem Bericht des NDR hervorgeht, handelt es sich um mehrere tausend Tonnen, die nach Eintritt der Sanktionen von den deutschen Firmen erworben wurden. Kontrolliert werden sollte diese Importe eigentlich von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), die von diesen Geschäften jedoch nichts mitbekommen haben.

Möglicherweise gelangte noch mehr Teak-Holz nach Deutschland

Mithilfe von Zwischenhändlern aus Kroatien und Italien konnten die Teak-Lieferungen unerkannt nach Deutschland gebracht werden. Insgesamt sollen die drei Firmen 1.300 Tonnen des Materials erworben haben, deren Wert sich auf ungefähr 7 Millionen Euro beläuft. Im Gegensatz zu den Firmen aus Seevetal und Hamburg äußerte sich die Koch GmbH nicht zu den Vorwürfen – die anderen beiden hatten jegliche illegale Importe aus Myanmar abgestritten. Gleich mehrere deutsche Staatsanwaltschaften sollen mit den Fällen beschäftigt sein.

Laut NDR ist nicht auszuschließen, dass noch mehr Teak-Holz unbemerkt nach Deutschland gebracht wurde. Eine Regelung in der EU-Holzhandelsverordnung besagt, dass lediglich für denjenigen, der das Holz als Erster in die EU importiert, strenge Regeln gelten. Ist das Holz erst einmal in der EU, können die anderen Unternehmen damit frei handeln. Deshalb bleibt fraglich, inwiefern andere deutsche Firmen auch illegales Teak-Holz Zugriff kaufen konnten. Untersucht wird nun, ob diese Regelung auch gilt, wenn Zwischenhändler direkt mit dem Kauf in Myanmar beauftragt werden.

Verwendete Quellen
  • ndr.de: Trotz Sanktionen: Blut-Teak für Europas Luxusyachten
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