Dortmund ist bundesweite Kokain-Hochburg
Eine Abwasser-Studie zeigt: In Dortmund wird deutschlandweit nach Berlin am meisten Kokain genommen. Auch im Amphetamin-Konsum liegt die Stadt weit vorne.
In Dortmund wurde 2022 deutschlandweit am zweitmeisten Kokain konsumiert. Das geht aus den neuesten Daten einer Abwasseranalyse auf Drogenrückstände hervor, die die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) am Mittwoch veröffentlicht hat. Der Studie zufolge befanden sich im vergangenen Jahr täglich 350 Milligramm Kokainrückstände pro 1.000 Einwohner im Abwasser der Ruhrgebietsstadt.
Nur in Berlin wird der Erhebung zufolge noch mehr Koks konsumiert: Hier liegt der Wert bei 541 Milligramm pro 1.000 Einwohner. Platz drei und vier der Liste der deutschen Städte, in denen am meisten Kokain konsumiert wurde, belegen München und Magdeburg. Es folgen Saarbrücken, Dülmen, Erfurt und Nürnberg.
Amphetamin-Konsum in Dortmund ebenfalls hoch
Im Vergleich zum Vorjahr ging der Kokainkonsum 2022 allerdings um 36 Prozent zurück. Im Pandemie-Jahr 2021 befanden sich den Studienangaben zufolge täglich 477 Milligramm Kokainrückstände pro 1.000 Personen im Dortmunder Abwasser.
Auch im Amphetamin-Konsum liegen die Bewohner der Stadt weit vorne: Hier belegt Dortmund mit 192 Milligramm des Rauschmittels im Abwasser Platz drei im Ranking. Nur in Saarbrücken und in Dülmen werden demnach mehr Amphetamine genommen.
Die EMCDDA erhebt bereits seit 2011 Abwasserwerte, um den illegalen Drogenkonsum in vielen europäischen Städten zu schätzen. Mehr als 100 europäische Städten werden jedes Jahr im selben Zeitraum analysiert.
- emcdda.europa.eu: Wastewater analysis and drugs — a European multi-city study