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Dortmund: Tödliches Virus im Zoo – 48 Papageien eingeschläfert


Tödliches Virus
Keine Alternative: Dortmunder Zoo muss 48 Papageien einschläfern

Von t-online, alh

Aktualisiert am 01.08.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0258877535Vergrößern des BildesMönchssittich (Symbolbild): Dutzende Papageien musste der Dortmunder Zoo einschläfern. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/FLPA / James Lowen)
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Der Dortmunder Zoo musste kürzlich eine schwere Entscheidung treffen und mehrere Papageien einschläfern.

Viele Mönchssittiche im Dortmunder Zoo mussten vor Kurzem eingeschläfert werden. Darüber informierte der Tierpark auf Facebook. Der Zoo sah keinen anderen Ausweg, denn die exotischen südamerikanischen Vögel waren sterbenskrank – und hätten andere Tiere infizieren können.

Insgesamt 48 grau-blaue Mönchssittiche hatten sich demnach mit einem tödlichen Virus infiziert. Wie der Zoo Dortmund erklärt, handelte es sich um die "Psittacine Beak and Feather Disease" (PBFD), eine Feder- und Schnabelkrankheit der Papageien. Die Mönchssittiche hätten typische Symptome gezeigt.

Tödliche und hoch ansteckende Erreger

Anschließend bestätigte sich der Verdacht auf den tödlichen Erreger. Wegen der schnellen Übertragung des Virus auf andere Papageien und Sittiche sah sich der Dortmunder Zoo gezwungen, sofort zu handeln. Zudem sei PBFD nicht heilbar, so der Tierpark.

Nach Rücksprache mit dem zuständigen Veterinäramt wurden insgesamt 34 Mönchssittiche im Zoo und 14 weitere Exemplare in der Außenstation eingeschläfert.

PBFD – Feder- und Schnabelkrankheit

Die Krankheit kann in drei unterschiedlichen Formen auftreten. So gibt es die pre-akute und akute Verlaufsform, von der nur die Nestlinge und Jungtiere betroffen sind. Nestlinge haben dabei oft Durchfall, aber noch keine äußeren Symptome. Bei den Jungtieren äußert sich die PBFD durch äußere Veränderungen des Gefieders – die Tiere sind geschwächt, verlieren viele Federn, und auch ihre Knochen können brüchig werden.

Der chronische Verlauf betrifft Papageien von bis zu drei Jahren. Das blau-grün-graue Gefieder der Papageien nimmt dabei untypische Farben an, lockert sich, und auch der Schnabel entzündet sich.

Bei dem Verdacht auf das tödliche Virus, das sogenannte Circovirus, entnimmt ein Tierarzt Blut- und Kotproben der Vögel. In einem speziellen Labor wird dann ein PCR-Test gemacht, der die Erreger nachweisen soll. Übertragbar sind die Circoviren über Luft oder oral über den Schnabel und landen dann in der Blutbahn der Tiere.

Nutzung für Forschungszwecke

Der Dortmunder Zoo entschied sich außerdem, die toten Vögel zu Forschungszwecken an das Universitätsklinikum Düsseldorf weiterzugeben. Forscher arbeiten hier im Rahmen einer Studie über die Gehirnentwicklung von Papageienvögeln. So sollen die toten Papageien einen Mehrwert für die Forschung leisten.

Der Dortmunder Zoo habe die Entscheidung bedauert, doch aus Sicherheitsgründen und dem oft tödlichen Verlauf der Krankheit musste die drastische Maßnahme ergriffen werden. Mit dem Beitrag auf Facebook wolle der Zoo nicht nur seine Community informieren, sondern hoffe gleichzeitig auch auf Verständnis für die Entscheidung.

Verwendete Quellen
  • Facebook-Account: Zoo Dortmund
  • tierchenwelt.de: Steckbrief Mönchssittich
  • zooplus.de: PBFD bei Papageien
  • Eigene Recherche
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