Fünf Beamte vor Gericht Tödliche Polizeischüsse auf Mouhamed Dramé: Prozess soll im Dezember starten

14 Monate ist es her, dass ein 16-jähriger Flüchtling bei einem Polizeieinsatz in Dortmund erschossen wurde. Nun plant das Gericht den Prozessstart gegen die Beamten noch in diesem Jahr.
Im Fall des von mehreren Polizeischüssen getöteten 16-jährigen Flüchtlings Mouhamed Dramé bahnt sich ein Prozesstermin gegen die fünf am Einsatz beteiligten Polizistinnen und Polizisten an. Das Landgericht Dortmund plant den Start des Prozesses noch in diesem Jahr. Das geht aus internen Dokumenten hervor, die t-online vorliegen. Demnach beabsichtigt die Kammer, den Auftakttermin auf den 19. oder 21. Dezember 2023 zu terminieren.
Der damals 16-jährige geflüchtete Jugendliche aus dem Senegal war im August 2022 von einem Polizisten mit mehreren Schüssen aus einer Maschinenpistole getötet worden. Zuvor hatte er in einem Innenhof einer Kirchengemeinde in der Dortmunder Nordstadt an einer Mauer gehockt und sich ein Messer vor den Bauch gehalten. Vermutlich hatte er Suizidgedanken.
Anklage gegen Schützen wegen Vorwurf des Totschlags
Die Staatsanwaltschaft hatte bereits im Februar 2023 Anklage gegen den Schützen wegen des Vorwurfs des Totschlags erhoben. Zwei weitere am Einsatz beteiligte Polizistinnen und ein Polizist müssen sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten, der Dienstgruppenleiter ist wegen Anstiftung zur gefährlichen Körperverletzung angeklagt.
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Noch am Dienstag hatte das Landgericht auf Anfrage mitgeteilt, dass es keinen konkreten Eröffnungstermin gebe, da zunächst anstehende Haftsachen am Schwurgericht verhandelt werden müssten. Diese seien aufgrund möglicher Fälle, in denen Verdächtige in Untersuchungshaft sitzen, vorrangig.
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