Thier-Galerie in Dortmund: Wilde Szenen bei Hochzeits-Date – Polizei braucht Verstärkung

Ein Streit unter mehreren Personen eskalierte am Mittwochabend derart, dass die Polizei mit einem Großeinsatz vor Ort war. Hintergrund des Konflikts waren offenbar Hochzeitspläne.

Aufgrund eines Streits in der Thier-Galerie ist es am frühen Mittwochabend zu einem Großeinsatz der Polizei gekommen. Hintergrund der Auseinandersetzung mehrerer Personen war wohl ein Treffen zweier arabischstämmiger Familien für eine arrangierte Ehe. Dabei soll der zukünftige Bräutigam das Handy der Frau an sich genommen und versucht haben, darauf zuzugreifen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

Ein Zeuge hatte den Streit über Notruf gemeldet. Die Auseinandersetzung verlagerte sich nach Eintreffen der Einsatzkräfte vor das Shoppingcenter. Auf dem von den Beamten angewiesenen Weg nach draußen ist der 20-jährige Verdächtige den Polizeiangaben zufolge geflüchtet. Einsatzkräfte holten den mutmaßlichen, potenziellen Bräutigam ein und hielten ihn fest. Dabei soll der Mann sich massiv gewehrt haben. Weitere Personen widersetzten sich "konsequent den polizeilichen Aufforderungen, Abstand zu halten", teilte die Polizei weiter mit. Sie sollen versucht haben, immer wieder die Maßnahmen zu stören.

Die 21-jährige Schwester des Festgenommenen soll versucht haben, ihren Bruder zu befreien. Dabei soll sie einer Beamtin auf den Unterarm geschlagen haben. Die Beamtin wurde leicht verletzt. Zudem soll ein zehnjähriger Junge trotz mehrfacher Aufforderung an seine Eltern, den Jungen zurückzuhalten, mehrfach auf die Beamten zugelaufen sein.

60 Personen stören polizeiliche Maßnahmen

Insgesamt versammelten sich den Angaben der Polizei zufolge 60 Personen am Einsatzort in der Pottgasse und störten die polizeilichen Maßnahmen. Aufgrund der eskalierenden Situation seien zahlreiche Unterstützungskräfte nachgefordert worden, "um die Lage schlussendlich zu beruhigen", teilte die Polizei weiter mit.

Gegen die 21-jährige Frau wurde eine dreistellige Sicherheitsleistung wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte und versuchter Gefangenbefreiung erhoben. Die Sicherheitsleistung hat bei mutmaßlichen ausländischen Tätern, den Zweck, das Strafverfahren zu sichern. Der 20-Jährige mutmaßliche Angreifer wurde ins Polizeigewahrsam gebracht. Da er ebenfalls nur zu Besuch in Deutschland ist, erhoben die Einsatzkräfte ebenfalls eine dreistellige Sicherheitsleistung.