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NRW: Video zeigt Misshandlung von Kühen – "an Brutalität nicht zu überbieten"


Betreiber äußert sich
Video zeigt schockierende Misshandlung von Kühen

Von t-online, nhe

Aktualisiert am 28.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Verstörende Aufnahmen: Dieses Video zeigt, wie systematisch in dieser Tierhaltung in NRW Kühe misshandelt werden. (Quelle: t-online)

Es sind verstörende Bilder aus einer Viehsammelstelle in Werne, Nordrhein-Westfalen. Videos zeigen, wie abgemagerte Tiere geschlagen werden. Tierschützer erstatten Strafanzeige. Die Betreiber haben nun reagiert.

In Nordrhein Westfalen hat die Polizei mehrere Standorte eines in Werne ansässigen Metzgers durchsucht. Der Grund: Videos, die brutale Misshandlungen von kranken Tieren in einer Viehsammelstelle zeigen. Sie stammen aus Recherchen der SOKO Tierschutz, die Aufnahmen können Sie oben im Artikel oder direkt hier sehen. Das betreibende Unternehmen zeigt sich von den Bildern "schockiert".

Auf einem der Videos, welches t-online vorliegt, ist zu sehen, wie ein Mann mehrfach auf eine kranke und abgemagerte Kuh einschlägt bis diese zusammenbricht. Anschließend wird das Rind an einer Seilwinde auf einen Hänger geschleift – der Mitarbeiter der Viehsammelstelle tritt dem Tier daraufhin nochmals gegen den Kopf. Laut SOKO Tierschutz stammt das Bildmaterial aus dem Zeitraum zwischen Mai und Juni.

"Massive Verstöße gegen Tierschutzgesetz"

Die Tierrechtsorganisation hat mit dem Video Strafanzeige gegen den Betrieb bei Staatsanwaltschaft Dortmund gestellt. Bereits am Freitagabend wurde die Viehsammelstelle anschließend nach Abstimmungen zwischen dem Kreis Unna und dem Land gesperrt.

Bis auf Weiteres werde an der Sammelstelle nicht mehr mit Tieren gehandelt. Es bestehe der Verdacht auf "massive Verstöße gegen das Tierschutzgesetz", heißt es in einer Pressemitteilung des Umweltministeriums. Man habe nach Sichtung des Materials "unverzüglich tierschutzsichernde Maßnahmen ergriffen, um weiteres Leiden und Schmerzen der Tiere sofort zu unterbinden".

"Das ist unfassbar. Das ist an Brutalität nicht zu überbieten", wird die Abteilungsleiterin der Tierschutzabteilung in NRW, Sylvia Heesen, darüber hinaus im ARD-Magazin FAKT zitiert. Ihrer Einschätzung nach liege ein "eindeutiges strafrechtliches Handeln" vor.

"Achtung vor Tieren"

Die Sammelstelle gehört zur Mecke GmbH. Diese habe die Aufnahmen erst am Dienstag gesehen, heißt es von dem Unternehmen am Mittwoch. Man werde die Behörden bei der vollständigen Aufklärung der Sachverhalte umfassend unterstützen. Zwei identifizierte Mitarbeiter seien "mit sofortiger Wirkung" gekündigt worden. Tierschutzverstöße würden keinesfalls geduldet und seien in den fast 100 Jahren des Firmenbestehens nicht vorgekommen. Das Unternehmen selbst spricht von "schweren Verstößen gegen das Tierschutzgesetz".

Auch auf der Website der Fleischerei ist von "Achtung vor Tieren" die Rede. Leider gebe es "viele schwarze Schafe" in der Branche, heißt es dort. Die Qualität der Produkte entstehe nicht durch die Qual der Tiere, versichert das Unternehmen.

Ermittlungen dauern an

Der SOKO Tierschutz fordert nun unter anderem eine permanente Kontrolle aller Schlachtungen und personelle Konsequenzen im Veterinäramt. "Die Polizei hat sehr schnell und stark reagiert. So eine Reaktion erwarten wir uns auch von dem Landratsamt und der Politik, die bisher bei Tierschutzfällen Desinteresse zeigen", so SOKO-Sprecher Friedrich Mülln.

Die Staatsanwaltschaft wertet das Videomaterial indes zusammen mit Tierärzten des Veterinäramtes Unna aus. Die Ermittlungen dauern an.

Verwendete Quellen
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