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Dortmund: Blutige Tierquälerei – Frau misshandelt zahlreiche Tauben


Tote Tiere aus Fenster geworfen
Dortmunderin quält Tauben in ihrer Wohnung

  • Nils Heidemann
Von Nils Heidemann

Aktualisiert am 13.10.2021Lesedauer: 2 Min.
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Gummibänder wurden um die Krallen einer Taube gewickelt: Zehn Tiere wurden aus einer Wohnung in Dortmund gerettet.Vergrößern des Bildes
Gummibänder wurden um die Krallen einer Taube gewickelt: Zehn Tiere wurden aus einer Wohnung in Dortmund gerettet. (Quelle: Arche90)

Tragischer Fall von Tierquälerei in Dortmund: Eine Frau soll mehrere Tauben in ihrer Wohnung misshandelt und getötet haben. Eine Tierschutzorganisation rettete die noch lebenden Tiere

In Dortmund-Huckarde soll eine offenbar psychisch kranke Frau Tauben eingefangen und in ihrer Wohnung gequält haben. Laut der Dortmunder Tierschutzorganisation Arche90 band sie die Krallen der Tiere mit Gummibändern, Draht und dem Verschluss von Getränkedosen ab. Außerdem soll sie tote Tiere aus ihrem Fenster geschmissen und draußen an einem Holzpfosten gefesselt haben.

Nachbarn wurden darauf aufmerksam. Die Tierschutzorganisation Arche90 holte daraufhin am Montag zusammen mit der Polizei zehn verletzte Tauben aus der verwahrlosten Wohnung. Als die Wohnungstür offen stand, riefen die Tierschützer die Einsatzkräfte. "Die Tiere waren in einem sehr schlechten Zustand", so Arche90-Vorsitzende Heike Beckmann im Telefonat mit t-online.

Tierschutzskandal in Dortmund: Veterinäramt kam nicht in Wohnung

"Die Krallen waren teilweise an den umwickelten Füßen schon schwarz, stark geschwollen und fast abgestorben", sagt Beckmann weiter. Schnell leistete die Organisation Erste Hilfe. Am Dienstag brachte die Tierschutzorganisation die Tauben zum Arzt. "Ein Tier musste leider mit einer Schnabelverletzung eingeschläfert werden." Die anderen seien entkräftet, krank und zum Teil anderweitig verletzt. Sie werden weiterhin medizinisch betreut, heißt es in einer Pressemitteilung der Organisation.

Derweil übt die Tierschutzorganisation Kritik an dem Veterinäramt der Stadt. Nachbarn hätten sich demnach bereits häufiger bei der Stadt über die Frau beschwert. "Es kann nicht sein, dass Arche90 es schafft, Zutritt zu der Wohnung zu bekommen, die Behörden aber nicht", zitieren die "Ruhr Nachrichten" die Sprecherin von Arche90 in einem Bericht.

Das Amt verweist wiederum darauf, bereits bei der Wohnung gewesen zu sein, wie es auf Anfrage von t-online mitteilt. Allerdings sei man am 7. Oktober nicht hinein gekommen, weil die Betroffene abwesend war oder nicht öffnen wollte, heißt es. "Fakten für eine Gefahrenlage lagen nicht vor, so dass die Wohnung nicht mit Gewalt geöffnet werden konnte."

Zwar hätten sich Nachbarn tatsächlich beim Veterinäramt gemeldet und berichtet, dass ein toter Vogel aus dem Fenster geworfen worden sei, heißt es in den "Ruhr Nachrichten" weiter. Aber: "Es gibt keine Zeugen dafür, dass die Frau die Tauben getötet hat", so der Amtsleiter auf eine Anfrage.

Außerdem gibt das Veterinäramt an, durch die Fenster keine Tauben gesehen zu haben. Diesen Punkt kritisiert Arche90. "Die Wohnung liegt im zweiten Obergeschoss", so Beckmann. Wie das Veterinäramt t-online mitteilt, könne man alle Wohnungen über einen Laubengang erreichen und dadurch hinein schauen.

Haltung von Katzen wurde 2020 untersagt

Man habe die Anwohner daraufhin gebeten, sich weiterhin zu melden, falls bei der Frau Katzen oder Vögel wahrgenommen werden. Außerdem werde der Haushalt weiterhin kontrolliert.

Arche90 zeigt sich trotz der zehn geretteten Tauben unzufrieden. "Wir müssen davon ausgehen, dass die Frau munter weitermachen wird, solange man ihr nicht in irgendeiner Form das Handwerk legt oder ein Tierhalteverbot ausspricht", so Beckmann. Und tatsächlich: Wie das Veterinäramt laut den "Ruhr Nachrichten" mitteilt, wurde der Frau bereits im Mai 2020 die Haltung von Katzen untersagt.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Heike Beckmann, Vorsitzende von Arche90
  • Anfrage an das Veterinäramt der Stadt
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