"MĂŒssen wir ZĂ€une aufstellen, ist der Weihnachtsmarkt tot"
Deutschlandweit steigen die Corona-Zahlen. In NRW wĂŒnscht sich der Dortmunder OB Thomas Westphal daher eine landesweite 2G-Regelung,
Die Verantwortlichen des Dortmunder Weihnachtsmarktes sehen einer möglichen VerschÀrfung der bisher geltenden 3G-Regel auf eine 2G-Variante entspannt entgegen. Es sei allerdings notwendig, dass die stichprobenartigen Kontrollen bleiben, so Patrick Arens, Chef des Weihnachtsmarktes in Dortmund, im GesprÀch mit t-online.
"Wenn wir ZĂ€une aufstellen mĂŒssen, um den Eingang und jeden einzelnen Besucher zu kontrollieren, dann sind die WeihnachtsmĂ€rkte tot", sagt er. Mit ZĂ€unen arbeitet beispielsweise der Markt in Hamburg. Dort wird der Markt in zwei Bereiche aufgeteilt. So hĂ€tten zu dem Gastronomiebereich, in dem die Besucher GlĂŒhwein trinken und essen können, nur Genesene und Geimpfte Zutritt, hieĂ es am Montag.
2G auf Dortmunder Weihnachtsmarkt? "System muss bleiben"
Arens hĂ€lt von einer solchen Idee nichts. "Wir können ja schlecht die gesamte Innenstadt einzĂ€unen. Am 17. November ist der Westhellenweg noch neutral und am 18. November, zum Start des Marktes, ein Hochsicherheitstrakt? Ich bin nicht mehr bereit, diesen Preis zu zahlen". Daher sei es wichtig, dass die geplanten stichprobenartigen Kontrollen im Falle einer 2G-Regel weiter bestĂŒnden. "Wir sehen es gelassen, solange wir weiter mit diesem System verfahren".
In der kommenden Woche möchte die Stadt mit den Schaustellern darĂŒber ins GesprĂ€ch kommen. Dortmunds OberbĂŒrgermeister Thomas Westphal brachte am Dienstag eine landesweite 2G-Regelung ins Spiel. "WĂŒrde man 2G nur in Dortmund einfĂŒhren, so wĂŒrden die Kinobesucher eben nach Bochum ausweichen", moniert er. Auch mit Blick auf den Weihnachtsmarkt wolle man sich Gedanken machen.
Auch Arens sagt: "Es besteht mit Blick auf die Inzidenzen natĂŒrlich weiterhin eine Anspannung, das wissen wir alle. Wir mĂŒssen morgens schauen, wie es aussieht". Daher wĂŒrden unter anderem die Kontrollen an den GlĂŒhweinbuden intensiviert. "Wir ĂŒbernehmen das, was uns vorgeschrieben wird". Wenn stichprobenartige Kontrollen blieben, sei es egal, ob 2G oder 3G herrsche.
Er hĂ€lt die WeihnachtsmĂ€rkte an der frischen Luft generell fĂŒr sicher. "Es gibt ja seit September wieder Volksfeste in NRW. Und keine Gemeinde, in der ein Volksfest stattgefunden hat, ist durch eine nennenswerte Inzidenz aufgefallen". Zudem verweist er auf Experten wie den SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach. Auch dieser hĂ€lt eine Ăbertragung des Coronavirus drauĂen fĂŒr eher unwahrscheinlich und appellierte neulich an die Jecken zum Karnevalsstart: drauĂen feiern!
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Trotzdem befĂŒrchtet Arens, dass auch die WeihnachtsmĂ€rkte wegen der steigenden Corona-Zahlen "den schwarzen Peter zugeschoben bekommen". Er lenkt die Aufmerksamkeit stattdessen auf die Politik. "Man sollte vielmehr darauf schauen, warum sie im Bezug auf Corona immer noch hilflos durch die Gegend stolpert. Der Bund sollte sich mal Gedanken machen".