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Uni Erfurt: Gehaltskürzung für Professor nach Sex mit Studentin


Beamtenverhältnis bleibt
Gehaltskürzung für Erfurter Professor nach Sex mit Studentin

Von dpa
Aktualisiert am 04.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Eingangsbereich der Universität Erfurt: Ein inzwischen beurlaubter Professor hat hier mehrere Studentinnen sexuell belästigt.Vergrößern des BildesEingangsbereich der Universität Erfurt: Ein inzwischen beurlaubter Professor hat hier mehrere Studentinnen sexuell belästigt. (Quelle: Karina Hessland/Archivbild/imago-images-bilder)

Weil er mehrere Studentinnen sexuell belästigt und mit einer sogar Geschlechtsverkehr hatte, wird einem inzwischen beurlaubten Professor der Uni Erfurt das Gehalt gekürzt. Seinen Beamtenstatus behält er jedoch.

Obwohl er Sex mit einer Studentin hatte, darf ein Professor der Universität Erfurt Beamter bleiben. Mit dieser Entscheidung wies das Verwaltungsgericht Meiningen eine Klage des Wissenschaftsministeriums auf Entlassung des Professors aus dem beamteten Dienstverhältnis ab, wie das Gericht mitteilte. Zwar stellten sexuell motivierte Annäherungen an Studentinnen ein erhebliches Dienstvergehen dar, hieß es. Dessen Suche nach Sexualkontakten in der Universität rechtfertigte aber noch nicht die Entfernung aus dem Beamtenverhältnis.

Begründet wurde das damit, dass die volljährigen Studentinnen keine Schutzbefohlenen mehr seien, sondern vielmehr längst erwachsene Personen. Das Urteil vom Verwaltungsgericht Meiningen ist noch nicht rechtskräftig, es kann noch Berufung beim Thüringer Oberverwaltungsgericht dagegen eingelegt werden.

Allerdings verhängte die Disziplinarkammer für das Dienstvergehen die Kürzung des Gehalts des Professors um 20 Prozent für die Dauer von 30 Monaten. Dies sei zusätzlich erforderlich gewesen, um den Beamten zur Erfüllung seiner Pflichten anzuhalten und um das Ansehen des Beamtentums zu wahren.

Mehrere Studentinnen sexuell belästigt

Bei der Disziplinarklage wurde dem Mann vorgeworfen, zwei Studentinnen belästigt zu haben, wobei es mit einer der Betroffenen auch zu Sex gekommen sei. Das Wissenschaftsministerium hatte die Klage eingereicht. Zuvor war der Professor vom Amtsgericht Erfurt wegen Vorteilsannahme in zwei Fällen und versuchter Nötigung rechtskräftig zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Der Professor hatte die Vorwürfe in der mündlichen Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht den Angaben zufolge weitgehend eingeräumt.

Der ursprünglichen Sachverhalte liegen schon länger zurück: 2016 hatte die Universität Erfurt das Wissenschaftsministerium über die Vorwürfe gegen den Mann informiert, bei denen es um sexuelle Belästigung gegenüber mehrerer Studentinnen ging. Zuvor hatte eine betroffene Studentin auf die Vorkommnisse aufmerksam gemacht. Der Professor wurde zwischenzeitlich beurlaubt.

Die Uni Erfurt ist vergleichsweise klein – laut Website der Hochschule hatte sie im vergangenen Wintersemester etwa 6.000 Studentinnen und Studenten. Zum Vergleich: An der größten Hochschule Thüringens, der Friedrich-Schiller-Universität in Jena, sind im laufenden Wintersemester 18.000 Studentinnen und Studenten eingeschrieben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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