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Wassersport trotz Corona: Kieler treten bei eSailing-Regatta an


Wassersport mal anders
Kieler treten in virtueller Regatta gegeneinander an

Von Sven Raschke

09.02.2021Lesedauer: 3 Min.
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Zwei virtuelle Boote befinden sich in einem Kopf-an-Kopf-Rennen. Bei der e-Sailing-Regatta können Firmen und Privatpersonen gegeneinander antreten.Vergrößern des Bildes
Zwei virtuelle Boote befinden sich in einem Kopf-an-Kopf-Rennen. Bei der e-Sailing-Regatta können Firmen und Privatpersonen gegeneinander antreten. (Quelle: Kiel-Marketing/leer)

Kiel lebt von der Förde und natürlich auch vom Wassersport. Das will sich die Sailing-City weder durch Corona, noch durch den Sturm Tristan nehmen lassen. Kiel-Marketing hat sich eine Alternative einfallen lassen.

Ob und wie in diesem Jahr die Wassersport-Veranstaltungen in und um die Kieler Förde stattfinden können, ist wegen Corona noch völlig offen. Eine Entscheidung zu einer möglichen Kieler Woche soll im März fallen. Für Segelfreunde startet Mitte Februar aber in jedem Fall ein Wettkampf-Programm, an dem sich auch Wasserscheue beteiligen können. Kiel-Marketing macht dazu das Sailing zum eSailing und verlegt den Sport vom Wasser auf den Bildschirm.

Im März vergangenen Jahres fand der KSC-eSailing-Cup zum ersten Mal statt. "Wir hatten ja mit unserer Kampagne "Stay Home" die Kieler zum Zuhausebleiben aufgerufen", so Eva Zeiske, Sprecherin von Kiel-Marketing. "Da kam dann die Frage auf: Was können wir den Menschen jetzt bieten? Die Antwort: Wenn man nicht draußen segeln kann, dann eben virtuell."

Teilnehmer können vorher trainieren

Neu dieses Jahr ist die verbesserte Kommunikation. Per Video-Chat können sich die Teilnehmer dieses Mal während und zwischen den Rennen unterhalten, austauschen, fachsimpeln.

Am 11. Februar um 17 Uhr startet der diesjährige Wettbewerb für alle Interessierten mit einem PC, Laptop, Tablet oder Smartphone. Anmeldungen sind bis zum 9. Februar möglich. Wer vorher trainieren will, kann das schon jetzt tun. Das Online-Spiel "Virtual Regatta In-shore" ist kostenlos spielbar.

Gesegelt wird auf der virtuellen Kieler Förde in der Bootsklasse J70, die sonst auch auf den Wettkämpfen der Kieler Woche unterwegs ist. "Ein Modell, das nicht zu schnell und nicht zu langsam ist – das können die meisten händeln", erklärt Zeiske.

Keine Spielerei, sondern richtig anstrengend

Zwar wird man vor dem Bildschirm nicht nass und muss auch keine Schoten handhaben. Anstrengend sei es aber trotzdem, so die Kiel-Marketing-Sprecherin, die schon im vergangenen Jahr selbst mit gesegelt ist. Das Schiff in der korrekten Spur steuern, optimal am Wind fahren, die Wahl des richtigen Segels, die Wettkampfregeln einhalten und mit keinem der anderen Segler kollidieren – "Bei all dem den Überblick zu behalten, erfordert viel Konzentration", so Zeiske.

Das sieht auch ein echter Segler so. Sven Statsmann hat mit seinem Hobby an 16 verschiedenen Regatten teilgenommen, war beim ersten KSC-eSailing-Cup dabei und macht auch dieses Jahr wieder mit. "Es ist schon spannend, weil es nicht nur Spielerei ist, sondern tatsächlich sehr realistisch", so der 42-Jährige. "Man hat mit Abwinden zu kämpfen, ist abhängig von Böen oder Winddrehern. Es sind alle Vorschriften und Vorgaben zu beachten, zum Beispiel zum Anluven und Abfallen und viele andere Details."

Keine Segelerfahrung nötig

Der Segler habe dabei definitiv den Vorteil gegenüber dem Zocker, so Statsmann: "Es sind nicht so viele Tasten notwendig. Es kommt vor allem auf Taktik, Wind- und Segelverständnis an." Wer keine Segel-Erfahrung hat, den führt übrigens ein Tutorial im Spiel Schritt für Schritt in die Feinheiten des Sports ein.

Sven Statsmann freut sich, dass es mit dem eSport-Event überhaupt einmal wieder eine Veranstaltung gibt. "Es ist schon cool, mit anderen Leuten, die man teilweise auch kennt, am Rechner zu sitzen und live zu segeln. Man fühlt sich so ein bisschen wie in einer richtigen Regatta."

E-Sailing wird immer populärer

Kiel-Marketing sind nicht die ersten, die das eSailing nach Kiel gebracht haben. Bereits seit 2018 gab es auf der Kieler Woche vergleichbare Veranstaltungen. Der Kieler Yacht-Club organisiert seit Beginn der Corona-Einschränkungen eSport-Events und virtuelle Clubmeisterschaften und unterstützt Kiel-Marketing mit seinem Know-How.

Weltweit wird die Community der aktiven Online-Segler auf über eine Million geschätzt, wie es von den Veranstaltern der Kieler Woche heißt. Und die Zahl wächst. Im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) wird darüber nachgedacht, wie man E-Sport in Olympia integrieren kann. Der Weltseglerverband World Sailing plant mehrere internationale eSailing-Großveranstaltungen. Auch auf der diesjährigen Kieler Woche wird es vom 16. bis 24. Juni eSailing-Wettkämpfe geben. Der Start zur Qualifikation ist am 2. Mai.

Das "Stay Home"-Segeln von Kiel-Marketing soll auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden, wenn Lockdown und Corona hoffentlich Vergangenheit sind. Dann aber im Welcome-Center am Stresemann-Platz auf großer Leinwand, mit analogen Teilnehmern und Zuschauern.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Eva Zeiske und Sven Statsmann
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