"Geht mir auf die Eier": Schiri-Ärger beim 1. FC Köln

Mit dem 1:1 gegen Mainz 05 hat der 1. FC Köln zum dritten Mal in Folge nicht verloren. Dennoch war Trainer Steffen Baumgart verärgert.

Mit seinen Entscheidungen zog der Unparteiische den Unmut derer, die es mit dem FC halten, auf sich. Die Fans im RheinEnergieStadion verabschiedeten Cortus und sein Team mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Katakomben – auch dort war man der Spielleitung alles andere als wohlgesonnen.

Steffen Baumgart betonte auf der Pressekonferenz zwar, dass die Leistung des Schiedsrichters nichts mit der beider Mannschaften zu tun gehabt hätte. Doch gab er, auf Cortus angesprochen, unumwunden zu: "Ich fand ihn nicht ganz so prickelnd." Gründe für seinen Ärger konnte der FC-Trainer zuhauf nennen. Bereits nach sieben Minuten sah Florian Kainz wegen eines hohen Beineinsatzes gegen Ludovic Ajorque, der die Mainzer wenig später in Führung brachte, Gelb.

Baumgart: "Das ärgert mich"

"Das war kein hohes Bein und dafür gibt es die Gelbe Karte. Das ärgert mich", schilderte Baumgart seine Sicht auf die Szene und erklärte, dass er die Linie bei der Spielleitung des 41-Jährigen vermisste. "Mainz hat bei einigen Freistößen den Ball zwei, drei Meter weiter von der Linie weggelegt, da hat er nicht reagiert. In der letzten Aktion geht es dann bei uns um einen halben Meter vor oder zurück, da denke ich mir: Jetzt braucht ihr es auch nicht mehr machen."

So staute sich Baumgarts Wut über den Unparteiischen von Minute zu Minute an - bis ihm in der Nachspielzeit endgültig die Hutschnur platzte. Nach einem taktischen Foul von Dominik Kohr an Jan Thielmann kam es zur Rudelbildung, in Folge derer beide Spieler mit Gelb verwarnt wurden. Ein Umstand, der Baumgart an der Seitenlinie toben ließ, weshalb auch er die Gelbe Karte sah. Seine dritte in dieser Saison - somit fehlt nur noch eine zur Gelbsperre.

FC-Coach sieht dritte Gelbe: "Habe ich mir verdient"

"Die habe ich mir heute verdient und dazu stehe ich auch, denn da war die Bewertung aus meiner Sicht einfach nicht richtig", sagte der 51-Jährige und erklärte, was ihn so sauer machte: "Mittlerweile ist es so, dass einer foult und sowohl er als auch der Gefoulte Gelb kriegen. Und wenn der Foulende danach noch eine Rudelbildung provoziert und beide Spieler bestraft werden, geht mir das einfach auf die Eier."

Nicht nur Baumgart zeigte sich mit der Leistung von Cortus unzufrieden: Auch Kölns Torschütze Dejan Ljubicic ("Es war nicht so gut von ihm") und Timo Hübers äußerten ihre Meinung zum Referee. Letzterer sprach von "ein, zwei Entscheidungen des Schiedsrichters, mit denen beide Mannschaften nicht gut leben konnten." Der Innenverteidiger beschwichtigte aber gleichzeitig: "Es war jetzt auch nichts Überwildes."