Sonne am Wochenende: So sieht Leipzigs Hitzeplan aus

Die Klimakrise verursacht Jahr für Jahr Rekordtemperaturen und Hitzewellen. Ist die Stadt Leipzig vorbereitet?

Leipzig steht erneut einer Hitzewelle gegenüber. Am Wochenende werden die Temperaturen 30 Grad überschreiten und viele Menschen vor Probleme stellen. Denn wo andernorts der Umgang mit sengender Mittagssonne geübt ist (Stichwort: Siesta), ist Deutschland standortbedingt Neuling in Sachen Temperaturbewältigung.

Da die Temperaturen in den nächsten Jahren weiter steigen werden, entwickelte die Stadt Leipzig im vergangenen Jahr einen Hitzeplan. Dieser soll insbesondere den Menschen dienen, die unter den Hitzeperioden leiden: Schwangere, Babies, Kleinkinder sowie Menschen im höheren Alter, mit Vorerkrankungen oder Behinderungen.

Mehrsprachige Flyer

Als Maßnahme verteilt die Stadt Flyer, die das Gesundheitsamt zusammen mit dem Amt für Umweltschutz erarbeitet hat. Die Flyer enthalten Verhaltenstipps bei Hitze, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden. Zu finden ist diese Liste auch online. Zudem werden die Flyer in den zehn meistgesprochenen Sprachen Leipzigs übersetzt, um so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Verteilt wurden diese jedoch noch nicht.

Ein weiterer Bestandteil des Leipziger Hitzeplans sind die Erfrischungskarte und die Karte für besonders heiße Flächen. Die beiden Onlinekarten markieren Orte, die sich besonders gut abkühlen beziehungsweise aufheizen. Im Stadtbild stehen zusätzlich Trinkbrunnen, deren Standorte ebenfalls online eingesehen werden können.

"Masterplan Grün"

Zudem stehen mehrere langfristige Projekte an, die unter der Vision "Masterplan Grün" zusammengefasst werden. So sollen "Freiräume mit Grünflächen als Schattenplätzen für jede Bürgerin und jeden Bürger in erreichbarer Nähe" entstehen, wie David Quosdorf vom Referat Kommunikation der Stadt Leipzig t-online mitteilt. Außerdem plant die Stadt, bis 2030 jährlich 1.000 neue Bäume zu pflanzen. Vielleicht hat es die Siesta bis dahin auch nach Deutschland geschafft.