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Halle: Anästhesist missbraucht Patientin auf OP-Tisch – Arzt vor Gericht


Der Mediziner gibt alles zu
Anästhesist missbraucht Patientin auf OP-Tisch

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 06.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Operationssaal in einem Krankenhaus (Symbolbild): Der Mediziner soll sich an einer betäubten Patientin vergangen haben.Vergrößern des BildesOperationssaal in einem Krankenhaus (Symbolbild): Der Mediziner soll sich an einer betäubten Patientin vergangen haben. (Quelle: Poorten/imago images)
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Einem 46 Jahre alten Arzt droht eine lange Haftstrafe: Er soll sich an der Tochter seiner Lebensgefährtin vergangen und eine Patientin missbraucht haben.

Am Landgericht Halle an der Saale beginnt diese Woche der Prozess gegen einen Anästhesisten, dem mehrfacher sexueller Missbrauch sowie weitere schwere Gewalttaten vorgeworfen werden. Eine Tat soll der Mann im Martha-Maria-Krankenhaus in Halle begangen haben.

Auf dem OP-Tisch lag eine Patientin, die der 46 Jahre alte Mann zuvor selbst betäubt hatte. An ihr hat der Arzt eigener Auskunft zufolge sexuelle Handlungen vorgenommen, wie das Gericht mitteilte. Die Juristen sprechen von sexueller Nötigung in Tateinheit mit sexuellem Missbrauch unter Ausnutzung eines Behandlungsverhältnisses.

Missbrauch im OP kam durch Selbstanzeige ans Licht

Das Opfer ist unbekannt. Die Tat soll sich im Jahr 2019 zugetragen haben – der Arzt hatte sich aber erst jetzt selbst bezichtigt, als er wegen anderer Straftaten vernommen wurde. Er habe dabei quasi reinen Tisch gemacht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft t-online am Montag. Der Name des Opfers konnte nicht mehr ermittelt werden.

Bei der missbrauchten Patientin soll es sich um eine erwachsene Frau gehandelt haben. In anderen Fällen wird dem Arzt sexueller Missbrauch eines Kindes vorgeworfen. Von Januar 2016 bis April 2017 soll er insgesamt sechsmal über die neun beziehungsweise zehn Jahre alte Tochter einer ehemaligen Lebensgefährtin in deren Wohnung in Halle hergefallen sein. Eine der Taten wertet die Anklage als schweren sexuellen Missbrauch.

Brutale Prügelszenen: "Er kann ein Monster sein"

Eine spätere Lebensgefährtin soll er mit einem Gürtel verprügelt und nach einem Streit einen vollen Werkzeugkoffer an den Kopf geschlagen haben. Außerdem soll er den Sohn dieser Frau mehrfach getreten haben, nachdem sich dieser aus Angst vor dem Mann auf den Boden geworfen hatte. Dabei sei es dem Arzt um "Züchtigung" gegangen.

Die "Bild"-Zeitung zitierte eine ehemalige Kollegin des Anästhesisten. Sie beschrieb ihn als kompetenten, bei der Arbeit stets verbindlichen Mann. "Aber er kann auch ein Monster sein."

Der Angeklagte hat alle Taten eingeräumt. Wird er verurteilt, muss er für mindestens zwei Jahre in Haft, das ist die Mindeststrafe für schweren sexuellen Missbrauch von Kindern. Aber auch eine weitaus höhere Strafe ist denkbar: Für den sexuellen Missbrauch unter Ausnutzung eines Behandlungsverhältnisses könnte er bis zu fünf Jahre in Haft müssen. Der Prozess beginnt am Freitag.

Verwendete Quellen
  • sachsen-anhalt.de: Terminvorschau des Landgerichts Halle für November 2023
  • Telefonat mit einem Sprecher der Staatsanwaltschaft
  • bild.de: "Narkose-Arzt missbrauchte Patientin auf dem OP-Tisch"
  • dejure.de: § 174c Sexueller Missbrauch unter Ausnutzung eines Beratungs-, Behandlungs- oder Betreuungsverhältnisses
  • dejure.de: § 176c Schwerer sexueller Missbrauch von Kindern
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