Club- und Musikszene Dieser Mann kümmert sich um Leipzigs Nachtleben

Leipzig wächst und wächst – und mit ihm seine Partyszene. Als erster Fachbeauftragter für Nachtkultur will sich Nils Fischer deshalb um die Belange von Clubs, Feiernden und Stadt kümmern.
Leipzig hat jetzt einen Experten für die Nacht: Nils Fischer ist zum ersten Fachbeauftragen für Nachtkultur ernannt worden. Er soll sich für die Belange der Leipziger Club- und Musikszene einsetzen und arbeitet für die Stadtverwaltung, wie Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Linke) bei Fischers Vorstellung am Mittwoch im Leipziger Traditionsclub Distillery sagte. Der neue Job beginnt im Oktober.
"Ich will kein Nachtwächter sein und mich nicht nur um Lärmbeschwerden kümmern", sagte der 29-Jährige. Als wichtige Themen sieht Fischer unter anderem die Öffnungsperspektiven der in der Corona-Pandemie stark gebeutelten Clubs. Er wolle auch für die Nachtszene Ansprechpartner sein und im wachsenden Leipzig dafür sorgen, dass die Clubs nicht durch Baumaßnahmen verdrängt würden.
Leipziger "Nacht-Rat" soll hauptamtlich arbeiten
Im Unterschied zu anderen Nachtbürgermeistern, die es etwa in Mannheim oder Osnabrück gibt, soll Fischer Teil einer Doppelspitze sein. Dazu gehört der neugegründete "Nacht-Rat" – ein Gremium, dem etwa Club-Verbände, aber auch zivilgesellschaftliche Initiativen gegen sexualisierte Gewalt und als beratendes Mitglied die Polizei angehören. Zurzeit arbeitet der "Nacht-Rat" ehrenamtlich, demnächst soll jedoch auch eine hauptamtliche Stelle geschaffen werden.
Fischer wurde 1991 in Braunschweig geboren. Er studierte in Halle und arbeitete zuletzt im Fachbereich Kultur der Stadt.
- Nachrichtenagentur dpa