Mainz Proben: Keine langfristige chemische Verunreinigung der Ahr

Die Flutkatastrophe von Mitte Juli hat in der Ahr nach ersten Gewässerproben keine langfristigen chemischen Verschmutzungen verursacht. Das teilte das rheinland-pfälzische Umweltministerium am Mittwoch aufgrund erster Ergebnisse von Gewässerproben hin. Auch in der Westeifel seien in den Moselzuflüssen Sauer, Prüm, Nims und Kyll nach der Hochwassernacht keine gravierenden Belastungen festgestellt worden. Dort liegen laut Ministerium bereits die Ergebnisse zweier Messungen vor. "Eine Entwarnung können wir jedoch noch nicht geben", sagte Ministerin Anne Spiegel (Grüne). Sie kündigte weitere Probenentnahmen an.
Ein Anfang August gestartetes Sondermessprogramm soll feststellen, wie sehr die Gewässer durch zerstörte Kläranlagen und Kanalisationen, Öltanks, Düngemittel oder Pestizide belastet wurden. Dabei sei klar, dass auch 13 Messstellen entlang der Ahr kein vollständiges Bild, sondern nur stichprobenartige Momentaufnahmen liefern könnten, erklärte Spiegel.
Bei dem Sondermessprogramm stehen mögliche Auswirkungen für die Umwelt und Wasserlebewesen im Mittelpunkt. Die Proben werden vom Landesamt für Umwelt (LfU) auf insgesamt 192 Werte untersucht. Die bisherigen Messungen lagen den Angaben zufolge zumeist innerhalb der üblichen Schwankungen.
Im Ahrtal waren alle vier Kläranlagen von den Überschwemmungen betroffen und wurden beschädigt. Im Raum Trier wurden 18 Kläranlagen ganz oder teilweise überflutet. Die meisten Anlagen dort konnten laut Ministerium mittlerweile ihre Arbeit wiederaufnehmen - zumindest soweit, dass ein Notbetrieb gewährleistet sei. An der Ahr gebe es in der Kläranlage in Sinzig zumindest einen Teilbetrieb, in Dümpelfeld funktioniere neben der mechanischen auch bereits die biologische Reinigung. Für Sinzig ist dies für Mitte September geplant.