LKA Baden-Württemberg ermittelt Kinderpornografie: Polizisten freigestellt

Erst fand man Hakenkreuze und Hitlerbilder auf den Handys von Polizisten, nun offenbar auch Kinderpornografie. Sechs Beamte wurden freigestellt.
Der Skandal bei der Polizei in Baden-Württemberg weitet sich aus: Weil sie im Verdacht des Besitzes von Kinderpornografie stehen, sind fünf Polizisten aus dem Südwesten mittlerweile vom Dienst freigestellt worden. Dies teilte ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) am Mittwoch in Stuttgart mit.
Die Ermittler waren auf sie im Zuge der Recherche unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung in verschiedenen Chat-Gruppen eines Messenger-Dienstes gestoßen. Bereits im Dezember war bekannt geworden, dass in Chatgruppen von Polizisten Hitlerfotos und Hakenkreuzbilder gepostet wurden. Mehr als 6.000 Chatgruppen seien damals untersucht worden, hieß es weiter.
Untersuchungen gegen 70 Polizisten
Bei der Auswertung von Mobiltelefonen sei man nun auch auf ein Video mit kinderpornografischem Inhalt gestoßen, hatte die Behörde bereits am Dienstag in einer Pressemitteilung erklärt. Das Video sei im Sommer 2019 von einem der Verdächtigen in einer Chatgruppe gepostet worden.
Neben dem bereits im Dezember identifizierten hauptverdächtigen 28-Jährigen, seien inzwischen fünf weitere Polizisten in den Fokus der Ermittler gerückt und freigestellt worden. 70 Polizeibedienstete wurden als Teilnehmer in den Chatgruppen identifiziert. Gegen alle werden laut Polizei disziplinarrechtliche Untersuchungen geführt. Gegen insgesamt sieben Polizeibedienstete laufen sogar strafrechtliche Ermittlungen.
- Nachrichtenagentur dpa
- presseportal.de: Mitteilung des Landeskriminalamts Baden-Württemberg vom 24. Januar 2023
- presseportal.de: Mitteilung des Landeskriminalamts Baden-Württemberg vom 8. Dezember 2022