Durchsuchung in Stuttgart Stadt zieht Waffen von mutmaßlichem Reichsbürger ein

Bei einer Durchsuchung haben die Stadt und das Polizeipräsidium Stuttgart Waffen und Munition von einem mutmaßlichen Reichsbürger beschlagnahmt. Er war den Behörden durch Formulierungen aufgefallen.
Die Landeshauptstadt Stuttgart und das Polizeipräsidium Stuttgart haben am Dienstag, 10. Mai, bei einem mutmaßlichen sogenannten Reichsbürger Waffen und Munition sichergestellt, die der Mann bislang legal besaß. Wie die Stadt am Donnerstag mitteilt, war der Mann zuvor durch ein an Behörden gerichtetes Schreiben aufgefallen, das reichsbürgertypische Formulierungen enthielt.
Da der mutmaßliche Reichsbürger als Inhaber einer Waffenbesitzkarter verschiedene Lang- und Kurzwaffen legal besaß, erwirkte die städtische Waffenbehörde beim Verwaltungsgericht Stuttgart einen Durchsuchungsbeschluss, um die Waffen sicherzustellen. Mit Unterstützung der Polizei konnten die Waffen samt Munition sowie mehrere Messer widerstandlos eingezogen werden, heißt es weiter.
Auf Anweisung des baden-württembergischen Innenministeriums sind Personen zwingend zu entwaffnen, die dem Spektrum der Reichsbürger zugeordnet werden können. Das bestätigte ein Sprecher der Stadt Stuttgart auf Nachfrage von t-online.
Stuttgat: Bislang 74 Waffen beschlagnahmt
Laut Stadtverwaltung wurden in Stuttgart bislang bei zwölf sogenannten Reichsbürgern insgesamt 74 Waffen und tausende Schuss Munition eingezogen, die die Betroffenen als Jäger, Sportschützen oder Sammler legal erworben hatten. Man halte die Reichsbürger-Szene für waffenrechtlich unzuverlässig und stütze sich bei der Beschlagnahmung der Waffen auf einen Erlass des Innenministeriums Baden-Württemberg, heißt es weiter.
Die sogenannten Reichsbürger leugnen die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und berufen sich teilweise auf das Fortbestehen des Deutschen Reichs. Manche von ihnen gelten als gewaltbereit.
- Pressemitteilung der Stadt Stuttgart vom 12. Mai 2022
- Telefonat mit der Pressestelle der Stadt Stuttgart