Kriminalität Auto als Mordwerkzeug? Opfer mit Erinnerungslücke

Er gestand ihr seine Liebe, sie wollte keine Beziehung - da soll er ihren Gurt gelöst und das Auto an eine Mauer gelenkt haben. In Wuppertal begann der Prozess um einen vermeintlichen Mordversuch.
Ein 35-jähriger Solinger muss sich in Wuppertal wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht verantworten. Er soll im Oktober 2024 bewusst einen schweren Verkehrsunfall herbeigeführt haben. Der Angeklagte saß laut Staatsanwaltschaft am Steuer eines Autos, als er seiner 18 Jahre alten Beifahrerin seine Liebe gestand. Er wolle eine Beziehung - aber sie habe abgelehnt.
Daraufhin soll er ihren Sicherheitsgurt gelöst haben, den Kleinwagen beschleunigt und mit mehr als 50 km/h gezielt gegen eine Hauswand gefahren haben. Die junge Frau prallte mit dem Kopf gegen das Armaturenbrett und zog sich schwere Verletzungen zu, überlebte aber.
Der laut Polizei mit 1,25 Promille alkoholisierte Angeklagte hatte nach der Tat behauptet, sie habe ihm ins Lenkrad gegriffen. Beim Prozessauftakt am Montag schwieg der Iraker. Dagegen wich die junge Frau von früheren Aussagen ab: Sie könne sich nicht mehr erinnern, dass er ihren Gurt gelöst habe. Dass sie ihm ins Lenkrad gegriffen habe, bestritt sie aber. Der Prozess wird fortgesetzt.
- Nachrichtenagentur dpa