Nationalmannschaft: So stehen die EM-Chancen der DFB-Spieler

Für Joachim Löw zählt nur das große Ganze: die Europameisterschaft im kommenden Jahr. Deshalb nutzt der Bundestrainer die derzeitigen Länderspiele, um das passende Team zu finden. t-online macht den Check bei den Kandidaten und zeigt Ihnen, wer die besten Chancen auf die EM im kommenden Jahr hat. | Von Saskia Leidinger, Noah Platschko und Benjamin Zurmühl

Manuel Neuer (Tor): Der Bayern-Torwart ist die klare Nummer eins. Er wird bei der EM im Tor stehen, versicherte bereits Bundestrainer Joachim Löw. t-online-Prognose: Sicher dabei.

Marc-André ter Stegen (Tor): Will die Nummer eins sein. Ist aber die klare Nummer zwei hinter Neuer. Damit ist sein EM-Platz auch nicht gefährdet. t-online-Prognose: Sicher dabei.

Kevin Trapp (Tor): Kam in den drei Länderspielen im Oktober nicht zum Einsatz. Wird sich mit Bernd Leno um Platz drei hinter Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen streiten. t-online-Prognose: Wackelkandidat.

Bern Leno (Tor): Durfte im Test gegen die Türkei über 90 Minuten ran. Musste drei Gegentore hinnehmen, an denen er schuldlos war. Konnte so aber auch nicht wirklich Werbung in eigener Sache betreiben. Wird sich mit Kevin Trapp um Platz drei hinter Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen streiten. t-online-Prognose: Wackelkandidat.

Abwehr: Emre Can (27 Jahre, Borussia Dortmund)

Robin Gosens (Abwehr): Nach seinem furiosen Debüt im September zeigte der Linksverteidiger im Oktober erneut, welches Potenzial er im Offensivspiel besitzt – offenbarte aber auch Schwächen in der Rückwärtsbewegung. Sein Vorteil: die Position. Gute Linksverteidiger sind rar. t-online-Prognose: Wahrscheinlich dabei.

Marcel Halstenberg (Abwehr): Der Leipzig-Profi hat die Nase vorn, wenn es um die Besetzung der Linksverteidigerposition geht. Sollte er das Duell um den Stammplatz mit Robin Gosens verlieren, wäre der 29-Jährige immer noch die erste Alternative. t-online-Prognose: Sicher dabei.

Robin Koch (Abwehr): Deutete im Test gegen die Türkei an, welche Qualitäten er im Spielaufbau besitzt. Um als Stammspieler in das Turnier zu gehen, kommt die EM 2021 allerdings noch zu früh. Ein Kaderplatz sollte für ihn aber drin sein. t-online-Prognose: Wahrscheinlich dabei.

Thilo Kehrer (Abwehr): Der Verteidiger von Paris Saint-Germain fiel wegen Adduktorenproblemen für die drei Länderspiele im Oktober aus. Sowohl in einer Vierer- als auch einer Fünferkette als rechter Innenverteidiger oder Rechtsverteidiger eine Option. t-online-Prognose: Wahrscheinlich dabei.

Benjamin Henrichs (Abwehr): Der Neu-Leipziger durfte sich im Test gegen die Türkei auf der rechten Außenverteidigerposition beweisen und machte seine Sache mehr als ordentlich. Der Bundestrainer dürfte auf der rechten Seite jedoch Lukas Klostermann, Thilo Kehrer oder Matthias Ginter bevorzugen. t-online-Prognose: Schlechte Chancen.

Nico Schulz (Abwehr): Die fehlende Spielpraxis in Dortmund könnte dem schnellen Linksverteidiger zum Verhängnis werden. Wäre dort aber wohl auch nur die dritte Wahl. t-online-Prognose: Wackelkandidat

Jonathan Tah (Abwehr): Der Innenverteidiger kam lediglich im Test gegen die Türkei für 20 Minuten zum Einsatz. Bei Löw definitiv nicht die erste Wahl. In Leverkusen hat er dazu seinen Stammplatz verloren. Könnte sich mit Koch um einen Platz im Kader duellieren. t-online-Prognose: Wackelkandidat.

Niklas Süle (Abwehr): Der Abwehr-Boss des FC Bayern ist unter Löw gesetzt, wurde aufgrund seines Kreuzbandrisses in den Oktoberländerspielen nur gegen die Ukraine eingesetzt. Um einen EM-Platz muss er sich keine Sorgen machen. t-online-Prognose: Sicher dabei.

Antonio Rüdiger (Abwehr): Der Chelsea-Verteidiger kommt im Verein derzeit wenig zum Zug. In der Nationalmannschaft durfte er stattdessen alle drei Spiele absolvieren, in denen man ihm seine fehlende Spielpraxis ansah. t-online-Prognose: Wahrscheinlich dabei.

Niklas Stark (Abwehr): Kam gegen die Türkei fünf Minuten zum Einsatz, konnte sich also nicht für weitere Aufgaben empfehlen. Der Herthaner wird schwer um seinen Platz im Aufgebot kämpfen müssen. t-online-Prognose: Schlechte Chancen.

Lukas Klostermann (Abwehr): Der Leipziger ist fester Bestandteil des Kaders, auf der rechten Abwehrseite die erste Wahl und wurde nur wegen der Champions-League-Pause einmal nicht nominiert. t-online-Prognose: Sicher dabei.

Matthias Ginter (Abwehr): Löw hält große Stücke auf Gladbachs Abwehrchef, der sowohl in der Innenverteidigung als auch als Rechtsverteidiger einsetzbar ist. Diese Flexibilität ist sein großes Plus. t-online-Prognose: Wahrscheinlich dabei.

Julian Brandt (Mittelfeld/Angriff): Der Dortmunder ist fester Bestandteil des Kaders, muss aber noch ein wenig seine Rolle finden. Gegen die Türkei mit guten Ansätzen, in der Nations League komplett ohne Einsatz. t-online-Prognose: Wahrscheinlich dabei.

Mahmoud Dahoud (Mittelfeld/Angriff): Wurde von Löw im Oktober erstmals für die Nationalmannschaft berufen und kam zu einem Kurzeinsatz. Durfte erstmals DFB-Luft bei der A-Mannschaft schnuppern, die Konkurrenz auf seiner Position dürfte aber zu groß sein. t-online-Prognose: Schlechte Chancen.

Nadiem Amiri (Mittelfeld/Angriff): Der Leverkusener erhielt eine Einladung für das Testspiel gegen die Türkei, musste wie vier weitere Kollegen vor der Nations League abreisen. Er wird es schwer haben, sich einen Kaderplatz zu sichern. t-online-Prognose: Kaum Chancen.

Suat Serdar (Mittelfeld/Angriff): Der Schalker fiel verletzungsbedingt für die Länderspiele im Oktober aus. Der 23-Jährige kam auch sonst bislang nur zu Kurzeinsätzen im Nationaldress (maximal 19 Minuten). t-online-Prognose: Wackelkandidat.

Florian Neuhaus (Mittelfeld/Angriff): Feierte gegen die Türkei ein gelungenes Debüt und empfahl sich für höhere Aufgaben. Auch bei ihm könnte die Konkurrenz auf der Sechserposition zum Problem werden. t-online-Prognose: Wackelkandidat.

Toni Kroos (Mittelfeld/Angriff): Seit dem Länderspiel gegen die Schweiz im Klub der 100er. Feste Größe im DFB-Team und verlängerter Arm von Joachim Löw. t-online-Prognose: Sicher dabei.

Joshua Kimmich (Mittelfeld/Angriff): Absolvierte gegen die Schweiz trotz seines jungen Alters bereits sein 50. Länderspiel. Er ist aus der Nationalmannschaft nicht wegzudenken. t-online-Prognose: Sicher dabei.

Julian Draxler (Mittelfeld/Angriff): Der Confed-Cup-Kapitän von 2017 ist bereits seit acht Jahren Nationalspieler. Unumstrittener Stammspieler war er nie. Wurde zuletzt von Manager Oliver Bierhoff vor den Oktober-Länderspielen in die Pflicht genommen. Trotzdem: Eine Nichtnominierung wäre eine große Überraschung. t-online-Prognose: Wahrscheinlich dabei.

Leon Goretzka (Mittelfeld/Angriff): Im Mittelfeld der Nationalmannschaft fast gesetzt. Seine Rolle in München wird ihm auch beim DFB helfen. Ob er nominiert wird, steht außer Frage. t-online-Prognose: Sicher dabei.

Jonas Hofmann (Mittelfeld/Angriff): Der Gladbacher feierte gegen die Türkei sein Debüt. In der Bundesliga zählt er aktuell zu den besten Spielern auf seiner Position. In der Nationalmannschaft hat er aber wohl nur Chancen, wenn andere Spieler ausfallen. t-online-Prognose: Schlechte Chancen.

Ilkay Gündogan (Mittelfeld/Angriff): Der Mittelfeldstratege von Manchester City verpasste die jüngsten Länderspiele aufgrund eines positiven Corona-Tests. In Topform sicher ein Kandidat für die Startelf. t-online-Prognose: Wahrscheinlich dabei.

Kai Havertz (Mittelfeld/Angriff): Überzeugte in seinen letzten Auftritten. Inbesondere gegen die Schweiz mit einer starken Leistung. Der Bundestrainer wird nicht an ihm vorbeikommen. t-online-Prognose: Sicher dabei.

Serge Gnabry (Mittelfeld/Angriff): Wie Kai Havertz ein unverzichtbarer Teil der deutschen Offensive. Keine Diskussion. t-online-Prognose: Sicher dabei.

Timo Werner (Mittelfeld/Angriff): Der Stürmer des FC Chelsea dürfte im Angriff gesetzt sein. t-online-Prognose: Sicher dabei.

Luca Waldschmidt (Mittelfeld/Angriff): Zeigte im Test gegen die Türkei, dass er ein guter Back-Up für Werner ist. t-online-Prognose: Wahrscheinlich dabei.

Marco Reus: Der Dortmunder Kapitän gehört zu den besten Offensivkräften des Landes. Bei den Länderspielen im Oktober fehlte er noch nach seiner langen Verletzung. Dürfte dennoch gesetzt sein. t-online-Prognose: Sicher dabei.

Leroy Sané: Der Neu-Münchner bringt jede gegnerische Defensive in Bedrängnis. Auch wenn er bei den aktuellen Länderspielen im Oktober verletzt gefehlt hat: an ihm führt kein Weg vorbei. t-online-Prognose: Sicher dabei.