Menschen mit Demenz können sich nicht verstellen

Portrait 4, 2004Peter Gransers zartfarbige, quadratische Fotografien weisen eine besondere Ästhetik auf, sie sind schön, ohne zu beschönigen. Die Alzheimer-Erkrankung tritt in ihrer häufigsten Form bei Menschen über dem 65. Lebensjahr auf. Der jüngste bisher bekannte Alzheimer-Patient erkrankte mit 27 Jahren und starb mit 33 Jahren. Die Lebenserwartung von Patienten mit der Diagnose Alzheimer beträgt statistisch sieben bis zehn Jahre.

Portrait 2, 2001Meist wählt Granser das frontale, nahsichtige Porträt, um den inneren Welten der Dargestellten auf die Spur zu kommen. Bis heute ist die Ursache der Alzheimer-Erkrankung nicht vollständig geklärt.

Observation 15Der Wirkung der Porträtfotos von Granser kann sich der Betrachter nicht entziehen. Die Gestik und Mimik der Akteure vor der Kamera ist offen und direkt, ehrlich und unverstellt.

Potrait 1, 2001Die Krankheit, die unaufhaltsam zum Gedächtnisverlust und schließlich zum Persönlichkeitsverlust führt, wurde nach ihrem Entdecker, dem Neuropathologen Alois Alzheimer benannt. Der Fotoband "Alzheimer" nähert sich auf künstlerischem Weg der Demenzerkrankung.

Portrait 6, 2001Dem jungen Fotografen ist es gelungen, stille Gefühle und der Patienten festzuhalten. Diese Momentaufnahmen zeigen: Auch wenn Alzheimer zum Verlust von Gedächtnis und Persönlichkeit führt, verliert der Mensch jedoch nicht seine Würde.

Observation 19, 2001Eine zurückhaltende, fast ängstliche Gestik, aber ein neugieriger, forscher Blick, der den Betrachter unvermittelt in den Bann zieht. "Menschen mit Demenz können sich nicht verstellen. Sie sind ehrlicher, weil es kein Bewusstsein mehr gibt für den bewussten Zweck", beschreibt Michael Schmieder, Leiter des gerontopsychiatrischen Krankenheimes Sonnweid in Wetzikon (Schweiz).

Peter GranserAlzheimerFormat 22,5 x 22,5 cm32 ganzseitige FarbfotografienHardcover25 €ISBN: 978-3-86828-038-8