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Wandfarbe: Welche Farbe nimmt man für welche Wand?


Do-it-yourself (DIY)
Die beste Wandfarbe finden

dpa-tmn, sj; rw

Aktualisiert am 06.02.2014Lesedauer: 5 Min.
Bei Wandfarbe sollte man nicht am falschen Ende sparen.Vergrößern des BildesBei Wandfarbe sollte man nicht am falschen Ende sparen. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)
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Eine neue Wandfarbe bringt frischen Wind in die Wohnung. Je nach Raum ist alle fünf Jahre ein neuer Anstrich fällig – eine anstrengende Aufgabe, die man sich durch die Wahl der richtigen Farbe erleichtern kann. Die Auswahl an Wandfarben ist riesig, die Preisspanne groß. Längst nicht immer geben Marke und Preis Auskunft über die Qualität. Wie man eine gute Farbe erkennt, was Naturfarben ausmacht und wann man Latexfarbe einsetzt. Das sollten Sie bei der Wahl der Wandfarbe zum Streichen beachten.

Verbraucher haben es nicht leicht, den Überblick über all die Farben und ihre jeweiligen Eigenschaften zu behalten. Manchmal wird sogar ein und dieselbe Farbe zu unterschiedlichen Preisen unter mehreren Markennamen verkauft. Das deckte die Stiftung Warentest 2012 in einem Wandfarben-Test auf.

Preis und Marke sagen nichts über die Qualität der Wandfarbe aus

Verbrauchern kann man nur raten, bei den Angaben zu Inhaltsstoffen, Deckkraft und Reichweite ganz genau hinzusehen. Wenn eine dieser wichtigen Angaben auf der Verpackung fehlt und Sie mit dem jeweiligen Produkt noch keine Erfahrungen gemacht haben, sollten Sie sich zur Sicherheit lieber für eine andere Wandfarbe entscheiden. Eine Frage des Geldbeutels ist gute Farbe nicht unbedingt. Auch mit preiswerten Farben könne ein gutes Streichergebnis erzielt werden, so Stiftung Warentest.

Doch im Baumarkt die richtige Asswahl zu treffen, ist kein Spaß. Alle Eimer sehen gleich aus, ihr Inhalt an der Wand auch – zunächst. Denn nicht jede Farbe hält der Feuchtigkeit in Bad und Küche oder einem Regenschauer im Freien Stand. "Gut sind alle Produkte mit dem Blauen Engel", erklärt Ludger Küper vom Paint Quality Institute in Schwalbach im Taunus. Dieses Prüfzeichen deklariert umweltfreundliche Produkte ohne gefährliche Inhaltsstoffe. Tabu sind für den Vertreter der Branchenvereinigung nur lösemittelhaltige Lacke. Er rät zu Farben auf Acrylbasis. "Sonst warten Sie ja Wochen, bis der Geruch raus ist."

"Blauer Engel" auf Wandfarbe muss noch nichts heißen

Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren (VPB) in Berlin sieht die Sache differenzierter: "Man kann bei Farben gar nicht genau sagen, was unbedenklich ist." Auch Umweltzeichen seien kein Garant für gute Verträglichkeit. Sie empfiehlt, stattdessen darauf zu achten, dass alle Inhaltsstoffe vollständig angegeben sind. Volldeklaration heißt der Fachbegriff dafür. Allergiker und Asthmatiker sollten mit ihrem Arzt abklären, welche Stoffe für sie ungeeignet sind. Übernimmt ein Maler das Streichen, sollte man ihn über seine Unverträglichkeiten informieren.

Dass der "Blaue Engel" allein noch keine Gewähr für unbedenkliche Wandfarbe ist, fand auch die Stiftung Warentest heraus, als Sie im Frühjahr 2012 insgesamt 46 verschiedene weiße Wandfarben untersuchte. Auf den meisten prangte der "Blaue Engel" zurecht, nicht so auf "Feidal Maler Weiß ELF". Die Farbe war stärker mit Formaldehyd belastet, als es das Umweltzeichen erlaubt und wurde von den Prüfern damals deshalb auch mit "mangelhaft" bewertet.

"Eine Gefahr für die Gesundheit ist aber auch diese Farbe nicht", beruhigten die Test. Insgesamt bescheinigten die Experten den geprüften Wandfarben damals "sehr gute und gute Gesundheits- und Umwelteigenschaften".

Dispersionsfarben am häufigsten

In Baumärkten türmen sich die Eimer mit Wand- und Deckenfarben. Meist handelt es sich um Dispersionsfarben. Das sind zähflüssige Anstriche aus einer Emulsion von Binde- und Lösungsmitteln mit Pigmenten und diversen Zusatzstoffen. Farbig werden diese durch sogenannte Volltöne, die dazugegeben werden. Für besonders stark beanspruchte Flächen in Fluren oder Küchen kommen oft die so genannten Latexfarben zum Einsatz.

Latexfarbe enthält kein Latex mehr

Obwohl sie inzwischen keinen Kautschuk mehr als Bindemittel enthalten, ist der Name "Latexfarbe" für die abwaschbaren, strapazierfähigen Dispersionsfarben erhalten geblieben. Statt mit Latex wird die Widerstandsfähigkeit heutzutage durch einen höheren Anteil an Kunstharzen erreicht. Für feuchte Bereiche im Haus wie das Bad oder den Keller sowie für Außenflächen, sind die Farben laut Umweltbundesamt (UBA) besonders gut geeignet. Sie sind wasserdampfdurchlässig, besonders scheuerbeständig und sind unempfindlich gegenüber herkömmlichen Reinigungsmitteln.

Latexfarbe überstreichen

Ein weiterer Vorteil der Latexfarbe ist ihre Dünnschichtigkeit. Bei einem Anstrich bleibt daher die Struktur gut erhalten. Allerdings lässt sich die abwaschbare Oberfläche nicht mit jeder Wandfarbe ohne Weiteres wieder überstreichen. Während matte Latexfarbe ein Überstreichen mit Qualitätsfarbe problemlos zulässt, sollte man die hochglänzende Variante vor einen Neuanstrich leicht anschleifen, damit die Farbe besser haftet.

Naturfarben passend zum Untergrund wählen

Ein weiteres Produktsegment sind Naturfarben, die meist mit Wasser angerührt werden müssen. Auch hierfür gibt es Abtönpulver in allen Nuancen. Die Zutaten sind natürliche Erden, Ultramarine, Pigmente und gemahlenes Metallpulver. Naturfarben enthalten nur natürliche Lösemittel wie Zitrusschalenöl. Hier gibt es vier verschiedene Produktgruppen: Harz-, Kalk-, Leim- und Kaseinfarben.

Wandfarben mit Kasein

Produkte mit Kasein haben heute meist eine Basis aus Sojamilch, früher wurden sie mit Molke angerührt. Traditionell werden Kaseinfarben bevorzugt auf Lehmwänden beziehungsweise -putz verstrichen. Grundsätzlich gilt wie für alle Wandfarben auch hier, dass es sinnvoll ist, die Farbe dem Untergrund anzupassen. Für einen Kalk-Zement-Putz ist demzufolge etwa eine Kalkfarbe ideal. Die klassische Raufasertapete hingegen lässt sich mit allen Farbtypen überstreichen.

Harzfarben zählen weniger zu den Wandfarben

Harzfarben enthalten als Bindemittel Naturharze wie Kolophonium oder Schellack und als organische Lösemittel Balsamterpentinöl oder Zitrusschalenöle. Zur Farbgebung werden häufig Pflanzenextrakte verwendet. Wie Kunstharzlacke sind diese Farben eher für dauerhafte Anstriche auf Holz oder Metall geeignet, bei den Wandfarben spielen sie nur eine untergeordnete Rolle.

Leimfarben sind nicht wischfest

Leimfarben aus Kreide und Leimen brauchen keine organischen Löse- und Konservierungsmittel, erläutert das UBA. Aber sie können von Wand und Decke wieder abgewaschen werden – und sind daher nichts für Flächen im Freien, wo es an die Wand regnen kann. Auch Kalkfarben sind oft nicht wischfest – und daher laut der Behörde am besten für den Keller geeignet. Silikatfarben seien hingegen sehr strapazierfähig.

Schulnoten für Deckkraft der Wandfarben

Grundsätzlich rät Farbexperte Ludger Küper, in stark beanspruchten Räumen wie Küche, Flur und Kinderzimmer mindestens eine Farbe mit einer Deckkraft der Klasse 2 zu nehmen. "Diese Farben sind deutlich robuster und scheuerfest." So können Flecken an der Wand oder Decke mit einem rauen Schwamm entfernt werden, ohne dass dabei gleich die Farbe abgeht. Angaben zur Deckkraft finden sich laut Küper auf mehr als 90 Prozent aller Farben. Wie bei Schulnoten steht die Klasse 1 ist die beste, Klasse 6 für die schlechteste Deckkraft.

Mit Wandfarben Schimmel vorbeugen

Im Bad oder der Küche sollte die Farbe zusätzliche Stoffe enthalten, die Schimmel vermeiden. Wer Kalkfarbe verwendet, kann auf chemische Zusätze verzichten. Der stark alkalische Kalkanstrich bildet einen natürlichen Schutz gegen Schimmel.

Wandfarben fürs Kinderzimmer

In Kinderzimmern sollten die verwendeten Farben möglichst Speichel und Schweiß standhalten, so Küper. Geeignete Farben erkennt man beispielsweise am grünen Logo mit Bauklötzen und dem Hinweis, dass sie der europaweite Norm DIN EN 71-3 entsprechen. Wichtig sei es in jedem Fall, den Anteil flüchtiger organischer Verbindungen möglichst klein zu halten.

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