Vorschläge für künftiges Welterbe

"Gebaute Träume des Historismus": Neuschwanstein zusammen mit drei weiteren Schlössern wurde von Bayern als Welterbe vorgeschlagen

Die Vorschläge mussten die Bundesländer bis zum 1. August bei der Kultusministerkonferenz eingereicht werden. Bayern schlug gemeinsam mit Neuschwanstein die Schlösser Linderhof...

... und Herrenchiemsee vor. Bis überhaupt einer der Vorschläge zum UNESCO-Welterbe wird, können noch Jahre vergehen.

Bayern geht mit gleich vier Vorschlägen ins Rennen: Neben den Schlössern nominiert das Land den Saal der Nürnberger NS-Kriegsverbrecherprozesse.

Die Wasserwirtschaft Augsburg ist dagegen vor allem Fachleuten bekannt.

Baden-Württemberg schlägt drei Kandidaten vor: Die Kurstadt Baden-Baden, einst "Sommerhauptstadt Europas", gilt mit ihren eleganten Bauten, Thermalbädern und Villen bis heute als Beispiel für das extravagante Bäder-Leben des 19. Jahrhunderts.

Aus den eiszeitlichen Alb-Höhlen rund um Blaubeuren (Alb-Donau-Kreis) und Ulm stammen die mit rund 40.000 Jahren ältesten bekannten Kunstwerke der Welt.

Bereits eingereicht hat Baden-Württemberg die Bewerbung Tübingens, das gemeinsam mit dem hessischen Marburg als kulturelle Universitätsstadt antritt.

Berlin schlägt kurzfristig das Hansaviertel mit der Karl-Marx-Allee als Ensemble vor.

Der Jüdische Friedhof Weißensee, 1880 vom Architekten Hugo Licht angelegt, gilt mit seinen mehr als 115.000 Grabstellen als einer der größten und schönsten jüdischen Friedhöfe Europas.

Brandenburg will den Fürst-Pückler-Park in Cottbus-Branitz auf die Liste bringen. Der zwischen 1846 und 1871 geschaffene Landschaftsgarten ist nach Ansicht der Landes ein einmaliges Gesamtkunstwerk.

Hamburg empfiehlt den Jüdischen Friedhof Altona. Seine Einzigartigkeit liegt darin, dass hier sefardische (portugiesische) und aschkenasische (deutsche und osteuropäische) Juden nebeneinander beerdigt sind.

Auch die Darmstädter Mathildenhöhe soll sich als Welterbe-Kandidat bewerben.

Wiesbaden will mit seiner Geschichte als Weltkurstadt im 19. Jahrhundert punkten.

Marburg bewirbt sich gemeinsam mit Tübingen als "Prototyp der europäischen Universitätsstadt".

Mecklenburg-Vorpommern schlägt das Doberaner Münster vor. Das 1182 gegründete Münster war das erste christliche Kloster des Landes.

Schloss Schwerin, von 1845 bis 1857 im Auftrag von Friedrich Franz II. erbaut, zählt zu den bedeutendsten Schöpfungen des romantischen Historismus.

Niedersachsen: Die Rundlingsdörfer im Kreis Lüchow-Dannenberg sind eine der ältesten, gut erhaltenen geschlossenen Dorfanlagen in Europa.

Das Alte Land an der Grenze zu Hamburg gilt mit seinen Obstplantagen und Jahrhunderte alten Höfen als einzigartige Kulturlandschaft.

Rheinland-Pfalz bringt drei Vorschläge ein, darunter seine "SCHUM"-Städte Speyer (im Bild), Worms und Mainz.

Worms und die anderen beiden Städte hatten sich im 11. und 12. Jahrhundert zu einem Bund zusammengeschlossen, der für die europäischen Juden eine zentrale Bedeutung bekam.

Zudem sollen die romanischen Dome in Mainz und Worms das Welterbe Dom zu Speyer erweitern.

Und schließlich soll auch das Industriedenkmal Sayner Hütte in Bendorf (Kreis Mayen-Koblenz) auf die nationale Vorschlagsliste.

Sachsen nominiert die Gartenstadt Hellerau mit ihren Siedlungshäusern, Werkstätten und dem Festspielhaus.

Die Leipziger Notenspur ist ein etwa fünf Kilometer langer Rundweg, der anhand von Wohn- und Wirkungsstätten großer Komponisten an 23 Stationen 300 Jahre Musikgeschichte erzählt.

Thüringen ehrt mit der Alten Synagoge sein jüdisches Erbe.