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Warum Waldspitzmäuse im Winter stark schrumpfen


Warum Waldspitzmäuse im Winter stark schrumpfen

dpa, Paul Winterer

23.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Der Energiebedarf einer Waldspitzmaus ist so hoch, dass sie verhungert, wenn sie zwei bis drei Stunden keine Nahrung findet.Vergrößern des BildesDer Energiebedarf einer Waldspitzmaus ist so hoch, dass sie verhungert, wenn sie zwei bis drei Stunden keine Nahrung findet. (Quelle: Karol Zub/dpa-bilder)
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Waldspitzmäuse sind possierliche Winzlinge von gerade einmal zehn Gramm. Im Winter werden sie noch leichter – selbst ihr Kopf schrumpft. Warum diese bisher unbekannte Überlebensstrategie so genial ist.

Waldspitzmäuse schrumpfen im Winter beträchtlich und wachsen im Frühjahr wieder. Nicht nur die Organe, selbst die Knochen und das Gehirn der winzigen Säugetiere bauen über die kalten Monate ab, wie Forscher des Max-Planck-Instituts für Ornithologie im Fachblatt "Current Biology" schreiben. "Die Schädelhöhe nahm im Winter um 15 Prozent, manchmal sogar bis maximal 20 Prozent ab, und im Frühjahr wieder bis zu neun Prozent zu", erläuterte Javier Lazaro die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit.

Beim Körpergewicht bauten die Tiere zunächst fast ein Fünftel ab, im Frühjahr verdoppelten sie es wieder. Die lediglich rund zehn Gramm schweren Waldspitzmäuse sind daueraktiv und leben nur 13 Monate. Sie machen diesen Veränderungsprozess daher nur einmal durch.

Darum ist die Strategie der Waldspitzmäuse so genial

Die Autoren der Studie interpretieren das Phänomen des Schrumpfens als bisher unbekannte Strategie von Tieren mit einem hohen Stoffwechsel, den Nahrungsmangel und die niedrigeren Temperaturen im Winter zu überleben. "Normalerweise sind Tiere in kälteren Zonen größer", sagte eine Koautorin der Studie, Dina Dechmann. Dadurch ist ihre Oberfläche im Verhältnis zu ihrem Volumen kleiner und sie verlieren weniger Wärme. "Die Spitzmaus hingegen hat eine im Verhältnis zum Volumen große Oberfläche und könnte durch das Schrumpfen überlebenswichtige Energie sparen."

Die Forscher fingen an die 100 Waldspitzmäuse und statteten sie mit reiskorngroßen elektronischen Chips aus, wie sie auch für Haustiere zur Identifikation verwendet werden. Alle Mäuse wurden geröntgt, um ihre Schädel zu vermessen, und anschließend wieder in die Freiheit entlassen. In regelmäßigen Aktionen konnte rund ein Drittel der Tiere einmal oder mehrmals wiedergefangen und erneut geröntgt werden.

Waldspitzmäuse haben ihren Namen nur wegen ihrer Körperform, wie das Max-Planck-Institut mitteilte. Tatsächlich sind sie eng mit Maulwurf und Igel verwandt. Der Energiebedarf einer Spitzmaus ist so hoch, dass sie verhungert, wenn sie zwei bis drei Stunden keine Nahrung findet. Im Sommer fressen die Tiere Würmer und Larven, im Winter Insekten und Spinnen.

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