Meteotsunamis: Fluten aus dem Nichts

Meteotsunami in Südwestengland am 27. Juni 2011: Auch die trichterförmige Mündung des Flusses Yealm östlich von Plymouth wurde geflutet. "Auf einmal änderte der Fluss seine Richtung", erzählte ein Zeuge. Die Berichte aus England scheinen die Meteotsunami-Theorie nun zu bestätigen. Üblicherweise verursachen Seebeben oder Unterwasserlawinen Tsunamis. In den letzten Jahren jedoch mehrten sich Hinweise, dass auch Luftvibrationen Flutwellen auslösen können... (screenshot youtube/SDFitch)

... berühmtes Beispiel ist die Stadt Vela Luka: Der kroatische Küstenort wurde am 21. Juni 1978 von einem Tsunami geflutet. Offenbar erzeugen die Alpen bei Nordwestwind zuweilen Luftdruckwellen, die an der kroatischen Küste für Überschwemmungen sorgen.

Hafen von Ciutadella, Menorca (15. Juni 2006): Drei Meter höher als gewöhnlich stieg der Meeresspiegel, als ein Meteotsunami das Hafenstädtchen heimsuchte, das am Ende einer schmalen, flachen Bucht liegt.

Menorca 1984: Der Meteotsunami im Sommer 2006 war offenbar nicht der erste, der Ciutadella heimsuchte. Die Anwohner nennen das Phänomen "Rissaga". Es tritt unregelmäßig auf. Und bisher konnte es niemand vorhersagen.

Meteotsunami: Nicht ihre Höhe, sondern ihre Länge macht die Wellen gefährlich. Sobald die Wassermassen eine enge, flache Bucht erreichen, werden sie gestaucht und türmen sich auf.

Überraschende Fluten: "Meteotsunamis können höher werden als sechs Meter", sagt Ivica Vilibic vom Institut für Ozeanografie im kroatischen Split.

Tsunami in Kroatien: Ein Kiosk wurde mitgerissen.

Pegel-Leiste: Ein Meteotsunami schoss im Juni 1978 durch die Straßen des kroatischen Küstenorts Vela Luka.

Spülung der Straßen: Zwar sind Tsunamis, die von Seebeben verursacht werden, weitaus gefährlicher, sie richten mitunter ozeanweit Verwüstungen an. Von Meteotsunamis hingegen kann schon abseits einer Bucht im Nachbardorf nichts mehr zu spüren sein. Dennoch müssten Risikogebiete nun identifiziert werden, fordern Experten.

Entsetzen über die Naturgewalt: Meteotsunamis kommen vollkommen überraschend. Andere Riesenwellen kündigen sich oft durch Seebeben an.

Gewaltige Strömung: Meteotsunamis, die von Luftdruckschwankungen ausgelöst werden, kommen anscheinend häufiger vor als angenommen. Am Mittelmeer und nun am Schwarzen Meer wurden zahlreiche Fälle dokumentiert.