Naturwunder: Das Geheimnis der Steinbögen

Double Arch im Arches Nationalpark: Faszinierende Bögen aus Sandstein.

Manch ein Besucher wird sich schon gefragt haben, wie die Stabilität dieser Steinkolosse zustande kommt.

Warum hält der tonnenschwere Bogen aus dem weichen Sandstein der Belastung durch Gewicht und Witterungseinflüsse stand?

Forscher haben herausgefunden, dass die Steinbögen permanent in Bewegung sind. Nicht nur der Wind, sondern auch die Sonnenwärme versetzt das Material in Schwingungen.

Im Tagesverlauf dehnt es sich aus, die Steinbrücken heben sich und ihre Konsistenz versteift - dadurch nehmen die Schwingungen zu.

Nachts dagegen sackt der Boden etwas ab, die Vibrationen erlahmen - die Steinbögen bewegen sich also im Tagesrhythmus.

Doch warum bleiben einige Felsformationen fest und stabil, während andere einstürzen?

Die Forscher haben verschiedene Sandsteinarten untersucht. Man unterscheidet zementierten und unzementierten Sandstein. Bei zementiertem Gestein verkitten Mineralien die Sandkörner miteinander - ähnlich wie ein Klebstoff.

Der unzementierte Sandstein, wie er bei den Steinbögen in Utah vorkommt, löst sich dagegen auf, wenn er etwa dauerhaft mit Wasser in Kontakt kommt - gut zu beobachten auch am Island Archay in Südaustralien, hier vor und nach seinem natürlichen Kollaps 2009.

Doch auch unzementierter Sandstein kann enorm belastbar sein. Voraussetzung dafür ist, dass der Stein unter vertikalem Druck steht - wie etwa das sogenannte Südfenster in Moab im Arches National Park.

Unter diesen Bedingungen können dann atemberaubende Gesteinsformationen entstehen. Im Bild ein Steinbogen bei Biarritz in Frankreich.