Frauen-Regionalliga Nordost Sexistische Äußerungen? Türkiyemspor übt Kritik

Das Spiel zwischen 1. FFV Erfurt und Türkiyemspor Berlin endete 2:1. Die Gäste aus der Hauptstadt üben Kritik am Verhalten der Fans.
Die Frauenmannschaft von Türkiyemspor Berlin 1978 soll beim Auswärtsspiel gegen 1. FFV Erfurt in der Regionalliga Nordost sexistisch und antisemitisch beleidigt worden sein. Das teilt der Verein in den sozialen Medien mit.
Es sei zu abwertenden Sprechchören in Richtung der Spielerinnen gekommen, heißt es. "Darüber hinaus wurden unsere Spielerinnen mit sexistischen und anzüglichen Bemerkungen konfrontiert", so der Verein. Es seien auch antisemitische Rufe aus dem Zuschauerbereich zu hören gewesen. "Ein derart diskriminierendes und menschenverachtendes Verhalten tolerieren wir in keiner Form", schreibt Türkiyemspor weiter.
Türkiyemspor: "Klare Haltung im Fußball bleibt notwendig"
In der Halbzeitpause habe man deshalb den Kontakt zu den Schiedsrichtern und dem Trainer vom 1. FFV Erfurt gesucht. Doch einige Fans hätten das Verhalten fortgesetzt. "Das wir als Türkiyemspor Berlin Zielscheibe rechter Gruppen werden, zeigt, wie notwendig eine klare Haltung im Fußball bleibt", schreibt der Verein in dem Post. Es brauche in diesen Zeiten mutige Vereine, starke Verbände, klare Regeln sowie eine aktive Unterstützung aller Beteiligten.
Der 1. FFV Erfurt äußerte sich in den sozialen Medien ebenfalls zu den Vorkommnissen. Demnach hätten die Schiedsrichter ein solches Fehlverhalten nicht wahrgenommen und nicht im Spielbericht vermerkt. Auch den Vereinsverantwortlichen seien solche Äußerungen nicht aufgefallen. Es habe lediglich "Scheiss Türkiyemspor"-Gesänge gegeben, woraufhin der Verein die Fans gebeten habe, dieses zu unterlassen.
1. FFV Erfurt: "Vielfalt macht unseren Verein aus"
Dennoch nehme man die geschilderte Situation sehr ernst. Unabhängig vom Spiel gegen Berlin werde man zukünftig noch stärker darauf achten, dass es nicht zu solchen Szenen kommt. Respektvolles Miteinander auf und neben dem Platz sei für den Verein nicht verhandelbar.
"Wir lehnen antisemitische Äußerungen sowie jegliche Form von Beleidigungen entschieden ab", schreibt der 1. FFV Erfurt. Der Verein stehe für Vielfalt, Respekt und Fairness. "Viele unserer Spielerinnen, Trainer und Betreuer haben einen Migrationshintergrund – und genau diese Vielfalt macht unseren Verein aus", heißt es.
- instagram.com: Post vom Türkiyemspor Berlin
- instagram.com: Post vom 1. FFV Erfurt
- fussball.de: Informationen zum Spiel