Aktion der Freien Universität Uni ohne "E": Verzicht aus Protest gegen Einsparungen

Aus Protest gegen Einsparungen des Senats streicht die Freie Universität das "E" in ihrer Kommunikation. Die Hochschule will auf die Folgen der Kürzungen aufmerksam machen.
Die Freie Universität (FU) Berlin setzt in dieser Woche zum Protest gegen die Haushaltseinsparungen des Senats an. In der öffentlichen Kommunikation will die Lehreinrichtung bis zum 29. Juni auf den Buchstaben "E" wie in "Einsparungen" oder "Euro" verzichten. Durch die Aktion soll deutlich werden, dass "fehlende Mittel ruinieren", oder besser: "F hl nd Mitt l ruini r n."
Im Zuge seiner Haushaltskürzungen in Berlin spart der Senat in diesem Jahr 250 Millionen Euro im Wissenschaftsbereich ein. 122 Millionen werden dabei den staatlichen Hochschulen, inklusive der Charité, gestrichen. Davon fallen rund 37 Millionen Euro bei der FU weg. Wie hoch die Einsparungen in den nächsten zwei Jahren sein werden, steht bisher noch nicht fest. Problematisch ist das für die Universität trotzdem.
In der Aktionswoche vom 23. bis 29. Juni soll das "E" dann vor allem auf Veranstaltungen mit viel Publikum gestrichen werden. Das schließt das Sommerfest der FU, den Campus Run sowie die Lange Nacht der Wissenschaften mit ein. Auf Plakaten und Fotos werde auf den Buchstaben verzichtet, teilt die Uni auf Anfrage von t-online mit. Gleiches gelte für die Social-Media-Kanäle der Uni. Ansonsten lasse die FU das "E" in Kommunikationsformaten aus, "wo es sich anbietet".
Einsparungen bei neuen Stellen
Der Präsident der FU, Günter M. Ziegler, erklärt die Aktion: "Die Freie Universität Berlin macht mit der Streichung des 'E' sichtbar, was verloren geht, wenn Substanz gestrichen wird. Bei den Kürzungen für die Wissenschaft geht es nicht um Kleinigkeiten, sondern es geht uns an die Grundlage unserer Existenz, wie das 'E' ein substanzieller Teil unserer Sprache ist."
Um die geforderten Einsparungen zu koordinieren, hat die Uni bereits ein Maßnahmenpaket entwickelt. Das sieht unter anderem vor, neue Stellen nur noch in Ausnahmefällen zu genehmigen, die Personalbudgets in den Fachbereichen und Zentralinstituten um sechs Prozent zu kürzen und die Mittel im Forschungsbereich zu senken. Generell werde aber versucht, die Arbeitsbereiche der Uni "so weit als möglich arbeitsfähig zu halten", so Andrea Güttner, Kanzlerin der FU Berlin.
- Schriftliche Anfrage an die Freie Universität Berlin
- fu-berlin.de: Haushaltskürzungen Berliner Senat
- fu-berlin.de: Pressemitteilung vom 20. Juni 2025