"Cold Case" Anklage in 31 Jahre altem Mordfall

Ein Handwerkerhandschuh lieferte Anfang des Jahres den entscheidenden Hinweis: Über drei Jahrzehnte nach einem Raubmord auf einen Kioskbesitzer in Ostwestfalen gibt es jetzt eine Anklage.
Über 31 Jahre nach einem Raubmord an einem Kioskbesitzer in Bielefeld hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Mordes erhoben. Den Eingang bestätigte das Landgericht Bielefeld der Deutschen Presse-Agentur. Wann der Prozess startet, steht noch nicht fest. Im April hatten Polizei und Staatsanwalt vermeldet, dass es in dem sogenannten "Cold Case", also einem seit vielen Jahren ungelösten Fall, einen Durchbruch gibt. Unter dringendem Tatverdacht steht ein heute 45-jähriger Bielefelder. Er soll als 15-Jähriger im Jahr 1994 Heinz-Georg S. an seinem Kiosk ermordet haben.
Der Durchbruch war den Ermittlungsbehörden Dank eines Arbeiterhandschuhs mit den Initialen M.T. gelungen. Gefundene Hautpartikel führten über Einwohnermeldedaten zu über 200 Männern, die zum Tatzeitpunkt zwischen 14 und 60 Jahre alt waren. Sie gaben eine Speichelprobe ab. Darunter gab es einen Treffer auf einen Familienangehörigen des jetzt Tatverdächtigen. Nach einem weiteren DNA-Test erfolgte die Festnahme.
- Nachrichtenagentur dpa