JVA Bielefeld Spektakulärer Gefängnis-Ausbruch wird Thema im Landtag

Ein Mann klettert über zwei fast drei Meter hohe Mauern, flieht so aus dem Gefängnis und meldet sich danach noch in den Sozialen Medien. Die SPD will im Landtag Details zu dem Fall erfahren.
Die spektakuläre Flucht eines Häftlings aus dem Gefängnis in Bielefeld soll kommende Woche Thema im Landtag werden. Die SPD hat einen Bericht der Landesregierung im Innenausschuss beantragt. Die Opposition will unter anderem wissen, warum die Polizei nicht mit einem Foto nach dem Mann sucht, der sich selbst nach seiner Flucht in Sozialen Medien präsentiert hatte.
Der 39-Jährige war am 17. Juni aus der Justizvollzugsanstalt geflohen, als er gerade aus dem offenen Vollzug in ein besser gesichertes Gefängnis verlegt werden sollte. Auf den wenigen Metern zum Gefangenen-Transporter habe er einen Beamten weggeschubst und sei über eine erste 2,83 Meter hohe Absperrung geklettert, erklärte die JVA nach der Flucht. Auch eine zweite, ebenso hohe Absperrung habe der Mann überwunden.
In den Sozialen Medien war der Mann vor und nach der Flucht aktiv: Bereits seine Festnahme durch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) wurde zufällig live im Internet übertragen, als der Beschuldigte gerade bei Tiktok in einer Art Schaltkonferenz per Video dabei war. Nach seiner Flucht zeigte er ein weiteres Video aus einem Auto bei Tiktok und ein Foto mit Bekannten bei Instagram. Nach Medienberichten soll das Bild am Flughafen Brüssel entstanden sein.
Die SPD will im Innenausschuss den Stand der Ermittlungen zu dem Vorfall und der Suche nach dem Häftling erfahren. Nach Angaben der zuständigen Polizei Essen läuft die Fahndung noch. Zu Details machte ein Sprecher aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben.
- Nachrichtenagentur dpa