Prozess | BGH verhandelt zu abgetrenntem Kopf vor Landgerichtsgebäude

Ein abgetrennter Kopf liegt vor einem Bonner Gerichtsgebäude - Passanten sind schockiert. Später wird ein Mann dafür verurteilt. Über die Revision verhandelt nun der Bundesgerichtshof.

Er soll einen menschlichen Kopf vor dem Gebäude des Bonner Landgerichts abgelegt haben - Heute (9.30 Uhr) verhandelt der Bundesgerichtshof (BGH) über die Verurteilung eines Mannes wegen Störung der Totenruhe. Das Landgericht Bonn hatte den Mann im Januar zu eineinhalb Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Gegen die Entscheidung legten sowohl der Angeklagte als auch die Staatsanwaltschaft Revision ein. Wann der BGH in Karlsruhe ein Urteil spricht, ist noch offen. (Az. 2 StR 270/23)

Nach den Feststellungen des Landgerichts hatte der Mann den Kopf seines zuvor an Tuberkulose gestorbenen Freundes im Juni 2022 vor das Gericht gelegt. Die beiden sollen obdachlos gewesen sein. Ob der Mann den Kopf zuvor auch abgetrennt hatte, konnte das Gericht nicht mit Sicherheit feststellen. Nach der Tat soll der Mann das weitere Geschehen verfolgt haben. Im Verfahren hatte der damals 39-Jährige zu den Vorwürfen geschwiegen. Seine Motivation blieb unklar.

Zeugen hatten sich im Prozess schockiert von dem Anblick gezeigt, der sich ihnen vor dem Gerichtsgebäude bot. Eine Frau berichtete, dass ihr Sohn gerufen habe: "Mama, Mama, da liegt ein Kopf." Sie selbst habe das zunächst für einen makabren Scherz gehalten.