Trauer im Tierheim Brinkum um Kater Sirius: "So in Menschen getäuscht"

Traurige Tierschicksale gibt es immer wieder. Doch der Tod und die dramatische Vorgeschichte eines Katers bewegen die Mitarbeiter eines Tierheims zutiefst.

Kater Sirius kam im vergangenen Jahr zurück ins Tierheim "Arche Noah" in Brinkum bei Bremen, nachdem er zuvor von dort vermittelt worden war. Denn seine neuen Besitzer seien nicht bereit gewesen, mit dem schwer kranken Sirius zum Tierarzt zu gehen. So landete er wieder im Tierheim.

Der Zustand des abgemagerten und von Würmern befallenen Katers habe die Tierheim-Mitarbeiter sprachlos gemacht, wie es in einem Instagram-Post heißt. "Wir sind entsetzt, uns so in Menschen getäuscht zu haben, denen wir guten Gewissens eines unserer Tiere anvertraut haben."

Kater Sirius bekommt menschliches Albumin

Sirius ging es immer schlechter, sodass er in eine Tierklinik gebracht werden musste. Dort bekam er Infusionen, Sauerstoff und wurde teils künstlich ernährt. Er litt an starker Blutarmut und musste sich letztlich einer Bluttransfusion und anschließender OP unterziehen. "Die Chancen waren nicht sonderlich groß, dass er die OP überhaupt übersteht", schreiben die Tierheim-Mitarbeiter. Doch ihren Schützling wollten sie nicht aufgeben.

Während der OP sei ein Magendurchbruch aufgrund eines Magengeschwürs und eine Blutvergiftung festgesellt worden. Sirius benötigte menschliches Albumin, ein Bluteiweiß, um zu überleben. Dank großzügiger Spenden konnten die Tierarztkosten von rund 2.500 Euro und das dringend benötigte Albumin finanziert werden. "Wir wollen, dass Sirius leben darf und die Möglichkeit bekommt, alles nachzuholen, was ihm bisher nicht möglich war, und werden deshalb mit ihm kämpfen", so das Tierheim "Arche Noah".

Mit dem Albumin verbesserte sich Sirius' Zustand – Mitarbeiter der Tierklinik seien rund um die Uhr an seiner Seite gewesen. Nachdem der Kater über eine Sonde gepäppelt worden war, hat er die Menge an Futter jedoch mit Blut wieder ausgebrochen. Er wurde zurück in seine Box gelegt, um sich auszuruhen – doch kurz darauf erlitt er einen Herzstillstand. Eine Reanimation blieb erfolglos. Sirius starb.

"Wir hätten dir einen Neustart ins Leben so sehr gewünscht. Wir haben dich nicht aufgegeben. Wir haben dich leben lassen, solange es ging und haben alles versucht, was möglich war.
Heute denken wir alle nur an dich und legen unsere Hand auf unser Herz und lassen dich nochmal die Wärme spüren, die du verdient hast. Alles, was du wolltest, ist leben. Jetzt lassen wir dich gehen. Du bist frei und kannst unbeschwert im Katzenhimmel spielen", schreiben die Tierheim-Mitarbeiter bei Instagram und bedanken sich bei der Tierklinik sowie allen, die gespendet haben.

In den Kommentaren unter dem Beitrag herrscht neben Trauer auch Wut und Fassungslosigkeit über die vorherigen Besitzer von Sirius. "Das ist so schlimm, so eine Frechheit der Menschen, die den Kater aufgenommen haben. Hoffe, das hat Konsequenzen für diese Leute", schreibt eine Userin.

Riesige Spendenwelle hilft weiteren Tieren

"Bin so wütend und unendlich traurig. Wenn man sich für ein Tier entscheidet, hat man Verantwortung und für sämtliche Kosten aufzukommen. Es kann immer was passieren", heißt es in einem weiteren Kommentar. "Ich hoffe, die ehemaligen Besitzer lesen das hier und merken, was sie ihm angetan haben", so eine weitere Userin. "Für diese Menschen gibt's in der Hölle einen Extraplatz!", lautet das Urteil einer anderen Instagram-Nutzerin.

Immerhin: Für Sirius seien "weitaus mehr Spenden zusammen gekommen, als wir es uns je erhofft hatten", schreibt das Tierheim in Brinkum. Von dem Geld könne man sogar noch weiteren Tierheim-Bewohnern helfen.