t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBremen

Horror-Legende aus Bremen: Wurden in der Stadt früher Kinder eingemauert?


Horror-Märchen
Als Opfergabe: Wurden in Bremen früher Kinder eingemauert?

Von t-online, MAS

Aktualisiert am 12.07.2025 - 14:18 UhrLesedauer: 2 Min.
Bremer Altstadt bei Nacht: Die alte Geschichte ist haarsträubend.Vergrößern des Bildes
Bremer Altstadt bei Nacht: Die alte Geschichte ist haarsträubend. (Quelle: imago stock&people)
News folgen

Eine gruselige Geschichte stammt aus Bremen. Früher haben sich die Menschen dort erzählt, dass Kinder als Opfergabe in die Festungswerke eingemauert wurden. Was steckt dahinter?

Die Geschichte der Bremer Stadtmusikanten kennt wohl jeder. Doch in Bremen erzählt man sich auch alte Legenden, die weniger bekannt sind und ungeheuerlich klingen. Der Bremer Schriftsteller Friedrich Wagenfeld hat sie im zweiten Band seines Werks "Bremens Volkssagen" aus dem Jahre 1845 niedergeschrieben.

Loading...

"Die alten Bremer glaubten, ihre Festungswerke durch das Einmauern eines unschuldigen Kindes unüberwindlich zu machen, wie denn auch beim Abbruch des Brückethors vor einigen Jahren, wirklich die Überreste eines Kindes zum Vorschein gekommen sein sollen", heißt es in dem Buch. Diese Sage trägt den Titel "Alter Glaube".

Teile der alten Stadtmauer bis heute zu sehen

Mit den Festungswerken ist die damalige Bremer Stadtmauer gemeint, die die Altstadt umschloss. Ab 1803 wurde sie nach und nach abgerissen und es entstanden die heutigen Wallanlagen. Zehn Stadttore ermöglichten es der Stadt Bremen, sowohl Bewohner als auch Besucher beim Betreten und Verlassen der Stadt zu kontrollieren. Einen Teil der alten Stadtmauer kann man bis heute hinten im Weihnachtsladen (Marterburg 45) im Schnoorviertel sehen. Auch beim GOP-Theater in der Überseestadt befinden sich Überreste.

Doch gibt es tatsächlich überlieferte Bewiese dafür, dass Kinder geopfert und ihre Gebeine im Mauerwerk gefunden worden sind? Die Antwort ist: nein.

Bei der Geschichte handele es sich offenbar um eine nicht belegbare Legende, teilt ein Sprecher der Bremer Senatskanzlei t-online mit. Zu diesem Schluss sei man nach Rücksprache mit der Landesdenkmalpflege und dem Staatsarchiv gekommen.

Friedrich Wagenfeld galt als Scharlatan

"Fachleute versicherten mir, dass bei Wagenfelds Volksmärchen mitgeteilte Kuriosa zumeist nicht belegt seien – man könnte auch sagen: frei erfunden", so der Sprecher weiter.

Tatsächlich galt Friedrich Wagenfeld, der 1846 in Bremen starb, nicht als vertrauenswürdiger Schriftsteller. Er selbst machte keinen Hehl daraus, dass seine Volkssagen nicht zwangsläufig auf Fakten beruhen. Im Vorwort seines Werks schreibt er, dass er seinen Stoff mitunter "stark ausschmückte" und distanziert sich vom "wissenschaftlichen Sagensammler". Die Sagen habe er "mehr heitern Gesichtspunkt" aufgefasst, was wohl bedeuten soll, dass er seiner Fantasie gerne einmal freien Lauf ließ.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom