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Bremen: Verein gründet Tier-Trauergruppe – einmalig in Norddeutschland


Einmalig in Norddeutschland
Hospizhilfe gründet Gruppe für trauernde Tierbesitzer

Von t-online, stk

Aktualisiert am 15.04.2024Lesedauer: 2 Min.
imago 92069501Vergrößern des BildesTierfriedhof (Symbolfoto): Der Tod sei in unserer Gesellschaft noch immer ein Tabuthema, sagt die Vorsitzende der Hospizhilfe. (Quelle: imago)
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Genau wie Menschen begleiten einen auch Tiere meist über viele Jahre. Ihr Verlust reißt große Lücken. Ein Bremer Verein will bei der Trauer helfen.

"Kauf dir doch einen neuen Hund" oder "Es war doch nur ein Tier, jetzt hab dich nicht so": Es sind unter anderem diese Sätze, die sich Besitzer von Tieren anhören müssen, wenn ihr Haustier eines Tages nicht mehr aufwacht. So berichtet es Regina Heygster von der Hospizhilfe Bremen im Gespräch mit mehreren Medien. Doch der Verlust eines geliebten Tieres könne eine "unfassbar große Lücke" reißen. Deshalb habe man nun eine Gruppe speziell für trauernde Besitzer gegründet – ein bislang einmaliges Angebot in Norddeutschland.

Heygster, selbst Besitzerin eines Hundes, könne die tiefe Verbundenheit, die Menschen und Tiere zueinander haben, gut nachvollziehen. Sie selbst habe einen Hund, auch eine schwer kranke Katze lebe im Zuhause der Vereins-Vizevorsitzenden. Der prägende Moment und letztlich Initialzündung für die Gründung einer speziellen Trauergruppe erlebte sie jedoch bereits vor vielen Jahren.

Trauriges Erlebnis führt zur Idee für Trauergruppe

Damals war die Katze einer Freundin verstorben und in ihrer Trauer hatte die Besitzerin eine Mail an zahlreiche Freundinnen versandt. Darin hatte sie angeboten: Wer sich von dem Tier verabschieden möchte, könne vorbeikommen. Am Ende kam nur Heygster – sonst niemand. Das habe sie traurig gestimmt. "Unserer Freundin hätte es gutgetan, wenn ein paar mehr Menschen gekommen wären, die mit ihr vor der Katze auf dem Fußboden geweint hätten", sagte sie der "Tageszeitung" (taz).

Die Gruppe biete "einen Raum, in dem andere verstehen, was es bedeutet, wenn ein Tier stirbt, mit dem wir gelebt haben", heißt es auf der Internetseite des Vereins. Die leitende Person eröffne diese meist mit einer Frage, damit sich die Menschen trauten, über ihre Gefühle zu sprechen, so Heygster zu Radio Bremen. Daneben gebe es keine konkreten Vorgaben, wie eine Sitzung abzulaufen habe. "Man darf alles sagen und dann dürfen auch Tränen sein", so die Vizevorsitzende. Alle würden zudem mit Vornamen angesprochen.

Alternde Gesellschaft: Haustiere nehmen immer größere Rolle ein

Insbesondere in einer alternden Gesellschaft würden Haustiere eine immer größere Rolle spielen. Meist sei ein Partner nach Jahrzehnten des Zusammenlebens bereits verstorben – was bleibe, seien eben Tiere, mit denen die Menschen dann ihren Alltag teilen. Trauer könne man nicht messen, sagt Heygster. Deshalb sei der Vergleich zwischen Mensch und Tier nicht angebracht. "Das ist gemein", so Heygster zur "taz".

Die Trauergruppe findet jeden zweiten Montag im Monat in den Räumen der Hospizhilfe (Außer der Schleifmühle 35/37) von 16 bis 17.30 Uhr statt. Die Gruppe startete am 8. April, der nächste Termin ist am 13. Mai. Geleitet wird sie durch die Trauerberaterin und ehemalige Pastorin Michaela Höck.

Verwendete Quellen
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