Illegale Müllentsorgung "Abfallermittler" verteilen bald Knöllchen in Bremen
Die Bremer Stadtreinigung erhält künftig die Befugnis, Müllsünder direkt zu bestrafen. So sollen illegale Müllabladungen an Hotspots in der Stadt reduziert werden.
Das achtlose und illegale Wegwerfen von Müll im öffentlichen Raum, das sogenannte "Littering", ist in Bremen ein Problem. Zigarettenkippen, To-Go-Becher, Papier und Glas verschmutzen die Stadt. Um härter gegen Müllsünder vorzugehen, sollen Mitarbeiter der Stadtreinigung bald direkt Bußgelder verhängen können. Das hat die Umwelt-Deputation in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen. Zuerst berichtete "buten un binnen".
Bisher war hierfür der Ordnungsdienst zuständig, der jedoch aufgrund mangelnder Kapazitäten selten "Knöllchen" verteilen konnte. Die neuen "Abfallermittler" sollen zusätzlich verstärkt gegen größere illegale Müllablagerungen an Straßen und in Grünanlagen vorgehen. Auch an bekannten, wiederkehrenden "Hot-Spots" und Containerplätzen soll regelmäßig kontrolliert werden. Ziel dieser Aktionen ist es, Verursacher "auf frischer Tat" zu ertappen.
Deutlich mehr Bußgeldverfahren erwartet
Mitarbeiter der Bremer Stadtreinigung werden künftig befugt sein, Personalien festzustellen und Hinweise auf die Verursacher zu ermitteln. Das Umweltressort schätzt, dass sich daraus jährlich fast 1.800 Verfahren ergeben könnten – eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den bisherigen Zahlen. Aktuell gibt es nur circa 150 Verfahren im Jahr.
Ob die Zahl der Mitarbeiter jedoch tatsächlich erhöht wird, bleibt unklar. Der Bremer Senat hat kürzlich einen Einstellungsstopp verhängt, was die Pläne zur Verstärkung der "Abfallermittler" erschweren könnte.
- butenunbinnen.de: Achtung Müllsünder: Bremer Stadtreinigung verteilt bald Knöllchen
- Beschlussvorlage aus der 14. Sitzung der Städtischen Deputation für Umwelt, Klima und Landwirtschaft: Reduktion von illegalen Müllablagerungen durch Neuorganisation der Aufgaben schaffen