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Chemnitzer Ausstellung zur wohl ältesten Hose der Welt


Chemnitz
Chemnitzer Ausstellung zur wohl ältesten Hose der Welt

Von dpa
10.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Rekonstruktion der ältesten Hose der WeltVergrößern des BildesDie Rekonstruktion einer Hose aus der Zeit um 1000 vor Christus im Foyer des Staatlichen Museums für Archäologe. (Quelle: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa/dpa-bilder)
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Der braune Stoff ist aus robuster Schafwolle, an den Knien sind helle Verzierungen eingearbeitet. Getragen hat die Hose einst wohl ein berittener Krieger und das vor rund 3000 Jahren. Damit zählt sie nach Angaben von Experten zu den ältesten Hosen der Welt. Ein internationales Expertenteam hat das bei Grabungen in China entdeckte Exemplar mehrere Jahre lang detailliert erforscht und auf dieser Basis originalgetreu rekonstruiert. In Chemnitz ist dieses Abbild nun erstmals in einer Ausstellung zu sehen.

"Wir feiern mit der Ausstellung gewissermaßen die Erfindung unserer Jeans", sagte die wissenschaftliche Direktorin der Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts, Mayke Wagner, am Donnerstag. Dabei verwies sie auf die eingearbeiteten Verzierungen. Sie seien ein Beleg dafür, dass es von Anfang an nicht nur um Funktionalität, sondern auch um Aussehen und Mode gegangen sei.

Die in einer Vitrine ausgestellt Hose besteht aus drei Teilen, die von den Machern direkt in Form gewebt und dann zusammengenäht wurden, so dass kein Verschnitt übrig geblieben ist. Zudem sind Garn und Verarbeitung so robust, dass das Kleidungsstück vermutlich ein ganzes Leben lang gehalten hat. Und darüber hinaus: Entdeckt wurde es bei Ausgrabungen von 531 Gräbern nahe Turfan im Westen Chinas. Durch die Trockenheit dort, sind die Fasern über all die Jahre überhaupt erhalten geblieben. Das Original befindet sich in China.

Doch wie kamen die Menschen überhaupt auf die Hose? Ihre Geschichte hänge damit zusammen, dass Menschen zu reiten anfingen, erläuterte Wagner. Dazu hätten sie einen soliden Schutz für ihren Körper gebraucht. Mit dem Übergang vom Wild- zum Hausschaf habe sich zudem die Wollqualität verbessert, so dass dehnbares Gewebe hergestellt werden konnte. Zuvor hätten die Menschen etwa sogenannte Beinlinge getragen wie auch der Ötzi vor rund 5300 Jahren.

Bei der Hose sind die Beine mit dem Zwickel verbunden. Das sei in der damaligen Modewelt ein absolutes Novum gewesen, so die Expertin. Und das neuartige Beinkleid war damals offensichtlich nicht nur Männern vorbehalten. In einem anderen Grab sei eine Frau mit Hose gefunden worden, die rund 2000 Jahre alt sei. Nach Europa gelangte die Hosenmode den Angaben zufolge über berittene Krieger. In der Breite durchgesetzt hat sie sich aber erst sehr viel später.

In der kleinen Foyerausstellung in Chemnitz wird auch über den Fundort sowie die aufwendige Rekonstruktion im Rahmen des deutsch-chinesischen Projekts "Silk Road Fashion" informiert. Die Schau ist ab Freitag (11. März) offiziell zu sehen und Teil der Ausstellung "Chic! Schmuck. Macht. Leute.", die am 1. April in dem Archäologie-Museum für Besucher öffnet.

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