Stadt Dortmund verkauft mittelalterliche Stadtmauer gegen Spende

Die Stadt Dortmund gibt auf dem Hansemarkt Steine der mittelalterlichen Stadtmauer gegen eine Spende ab. Die Stadtmauer ist über 800 Jahre alt.

Die Denkmalbehörde der Stadt Dortmund vergibt Überreste der alten Dortmunder Stadtmauer gegen eine Spende für einen guten Zweck. Rund 2.000 Steine der 800 Jahre alten Mauer werden am Sonntag auf dem Reinoldi-Kirchplatz verteilt.

Jeder kann einen oder mehrere der Steine – maximal zehn pro Person – gegen eine Spende an den Kinderschutzbund Dortmund e.V. mit nach Hause nehmen. Verteilt werden die Steine zwischen 11 und 18 Uhr auf dem Hansemarkt, ganz in der Nähe der Bühne, teilte die Stadt mit. Die einzelnen Steine wiegen demnach etwa zwischen fünf und 25 Kilogramm, sind also mit dem Lastenrad oder im Kofferraum eines Autos gut transportierbar.

Zwar kann jeder die Höhe der Spende selbst bestimmen, allerdings wünscht sich die Denkmalbehörde 25 Euro für die kleinen Steine und 50 Euro für die größeren. Für die ganz besonderen Schmucksteine, von denen nur etwa 15 Stück angeboten werden, empfiehlt die Behörde eine Spende von 75 Euro. Der Erlös werde für das Dach des Kinderschutzbundes genutzt, denn das müsse neu gedeckt werden, teilte der Vorsitzende des Schutzbundes, Klaus-Peter Langer, mit.

100 Meter langes Mauerstück freigelegt

Im vergangenen Jahr war bei Bauarbeiten vor dem Baukunstarchiv ein fast 100 Meter langes Stück der alten Stadtmauer freigelegt worden. Um die Mauer zu erhalten, wurde die ursprüngliche Trasse der neuen Fernwärmeleitungen um wenige Meter versetzt. Zwei kleine Mauerabschnitte von 4,5 sowie 4,7 Metern mussten für die Leitung weichen. "Von Anfang an war klar, dass die Steine keinesfalls zerstört werden sollten", teilte ein Stadtsprecher mit.

Circa 1.200 nach Christus wies der Umfang der Stadtmauer laut Denkmalbehörde fast 3,3 Kilometer auf und schützte den etwa 81 Hektar großen Stadtkern. Die 2.000 Steine sind nur ein Teil der insgesamt ausgegrabenen Mauersteine, teilte die Behörde weiter mit.