Getöteter 16-jähriger Mouhamed Dramé: Polizisten droht offenbar Anklage

Der 16-Jährige war in Dortmund mit vier Schüssen getötet worden. Allen fünf am Einsatz beteiligten Beamten drohen nun Konsequenzen.

Gegen die beschuldigten Beamten, die beim Einsatz des getöteten 16-jährigen Jugendlichen Mouhamed Dramé beteiligt waren, will die Staatsanwaltschaft Dortmund laut einem Medienbericht Anklage erheben. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger mit Verweis auf Justizkreise berichtet, sollen sich alle fünf beschuldigten Beamten vor Gericht verantworten müssen.

Der 16-jährige Senegalese war im August von einem Polizisten mit vier Schüssen aus einer Maschinenpistole getötet worden.

Bereits kurz nach dem tödlichen Vorfall hatte sich der leitende Staatsanwalt Carsten Dombert kritisch zum Vorgehen der Beamten geäußert. "Sehr zeitnah" nach dem zweiten Schocker "oder gegebenenfalls zeitgleich" habe der Polizeischütze das Feuer auf den 16-Jährigen eröffnet, sagte Dombert dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) im September – das stelle die Frage in den Raum, inwiefern Mouhamed überhaupt Zeit gehabt hätte, mit dem Messer auf sie loszugehen, wie es die Polizisten behaupten.

Demonstranten forderten Gerechtigkeit

Der Fall des getöteten Jugendlichen hatte viel Aufmerksamkeit auf die Polizeiarbeit in Dortmund auf sich gezogen. Ende November gingen über 1.000 Menschen in der Ruhrgebietsstadt auf die Straßen, um gegen Polizeigewalt zu demonstrieren. Der Vorwurf willkürlicher Polizeigewalt steht seit Bekanntwerden des Tods des Jugendlichen im Raum.

Den Polizisten, der ihn erschoss, könnte nun eine um einiges härtere Verurteilung treffen: Gegen den Mann werden Ermittlungen wegen Totschlags geprüft.