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Muslimische Kita in Dortmund: Sorge vor Erdogan-Einfluss – Alltag erklärt


Projekt in Dortmund
Muslimische Kita: So soll sie funktionieren – Kritik wächst

Von t-online, pb

16.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Mutter mit Kindern bei einem Spaziergang (Symbolfoto): In Dortmund ist eine Kita für muslimische Kinder geplant.Vergrößern des BildesMutter mit Kindern bei einem Spaziergang (Symbolfoto): In Dortmund ist eine Kita für muslimische Kinder geplant. (Quelle: IMAGO/R3169 Winfried Rothermel/imago)
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Dortmund soll seine erste muslimische Kindertagesstätte bekommen. Jetzt ist klar, wie groß die Einrichtung wird – und wie der Alltag aussehen soll. Kritik gibt es auch.

Die Pläne für eine muslimische Kindertagesstätte, es wäre die erste der Stadt, werden in Dortmund konkreter. Laut der "WAZ" ist geplant, dass in der Kita, die im Kindergartenjahr 2026/27 eröffnen soll, 105 Betreuungsplätze zur Verfügung stehen sollen.

Die Kita soll in einem ehemaligen Gebäude des türkischen Vereins Tügem an der Westhoffstraße untergebracht werden, und vom Verein Lalezar, der zum in Deutschland umstrittenen Ditib-Verein gehört, betrieben werden. Ditib gilt als verlängerter Arm des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und seiner Partei AKP.

Die Stadt Dortmund sagte der Zeitung nun, dass Lalezar angekündigt habe, bei der Erziehung in der Kita Wert auf die Vermittlung islamischer Traditionen und Rituale legen zu wollen. Um das zu erreichen, setze man etwa auf eine weitgehend vegetarische Ernährung, Tischgebete und gemeinsames Singen.

Kinder sollen Weihnachtsmarkt besuchen

Zwar solle grundsätzlich Deutsch in der Dortmunder Kita gesprochen werden, jedoch könnten die Erzieher bei der Eingewöhnung der Kleinen auch auf eine andere Sprache zurückgreifen.

Ein Vorstandsmitglied des Vereins sagte der Zeitung: "Wenn man neben der deutschen Sprache auch noch weitere Sprachen mit hineinbringt, funktioniert die Integration schneller, weil das Kind sich von Anfang an verstanden fühlt." Um den Aufbau einer Parallelgesellschaft zu vermeiden, wolle man den Kindern auch deutsche Traditionen näherbringen. So sei ein Besuch des Dortmunder Weihnachtsmarktes etwa eingeplant.

Lalezar betreibt bereits seit über zehn Jahren einen Kindergarten in Mannheim (Baden-Württemberg) – und ist damit nicht alleine: In anderen Bundesländern gibt es ähnliche Einrichtungen, in Dortmund wäre eine muslimische Kita aber eine Neuheit.

Sorge vor Ditib-Einfluss in geplanter Dortmunder Kita

Der Düsseldorfer Migrationsforscher Klaus Spenlen warnte in dem Bericht vor dem möglichen Einfluss der Ditib auf die Kindertagesstätte. Es sei nicht integrationsfördernd, Kinder wegen ihres Glaubens von Andersgläubigen zu trennen. Laut der Stadt Dortmund ist eine Anmeldung für einen Platz in der Kindertagesstätte noch nicht möglich, man gehe aber davon aus, dass die Nachfrage hoch sein dürfte.

Der deutsch-türkische Islamverband Ditib, der nach eigenen Angaben rund 70 Prozent der Muslime in Deutschland vertritt, steht seit Jahren wegen seiner Nähe zur Erdoğan-Regierung in der Kritik.

Das liegt auch an der Rolle der Imame, die die wichtigsten Personen in dem Verband sind. Sie übernehmen ihre Rolle nicht ehrenamtlich, sondern sind bislang Beamte des türkischen Staates. Sie sollen künftig in Deutschland ausgebildet werden.

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