BVB mahnt Konditorei wegen Torte ab – Verein will auf Forderung verzichten

Eine Konditorei am Rhein wurde wegen einer Torte vom BVB abgemahnt. Jetzt will der Verein auf die Kostenforderungen verzichten, allerdings unter bestimmten Bedingungen.

Nachdem der Fußballverein Borussia Dortmund eine Konditorei aus Braubach am Rhein aufgrund einer Torte mit einem handgefertigten BVB-Logo abgemahnt hat, will der Bundesligaklub nun prüfen, ob er auf den Schadensersatzanspruch absieht.

"Wenn uns glaubhaft dargelegt wird, dass es sich um einen Einzelfall handelt, dass keine größeren Umsätze erzielt wurden und eine Wiederholung der Markenrechtsverletzung unterlassen wird, verzichten wir selbstverständlich auf Schadenersatzansprüche", teilte der Verein t-online mit.

"Wir haben uns darüber keinen Kopf gemacht"

Die "Ruhr Nachrichten" hatten am Montag über den Fall zuerst berichtet. Der 62-jährige Konditorei- und Hotelinhaber Burkhard Maaß hatte ein Foto der Torte vor über einem Jahrzehnt auf seiner Internetseite gemeinsam mit weiteren Tortenfotos präsentiert. Die BVB-Torte war laut Aussage des Konditors ein privater Auftrag für einen Geburtstag gewesen. Die Abmahnung samt Schadensersatzanspruch der Merchandising-Abteilung des Bundesligaklubs habe er vor wenigen Tagen erhalten, bestätigte er t-online. Der Bundesligaklub fordert über die Münchner Anwaltskanzlei Dres. Lohner, Fischer, Igwecks & Collegen etwa 2.600 Euro.

Konditor Maaß zu t-online: "Mir haben da die Kenntnisse gefehlt. Wir sind eine Bäckerei mit einem Konditor und einem Bäcker, da macht man sich solche Sachen überhaupt keinen Kopf. Dass da so viele Jahre später Post ins Haus flattert, das hätte ich mir gar nicht ausmalen können."

Anwaltskosten waren ein finanzieller Schock

Über die Nachricht, dass der BVB wohl von den Kostenforderungen absehen will, freut sich Maaß. Gleichzeitig betont er, dass es dennoch ein finanzieller Schock für ihn gewesen sei: "Die Anwaltskosten bedeuten für uns einen halben bis ganzer Tagesumsatz. Das ist schon ein bisschen Geld", so Maaß.

Der BVB teilte weiter mit, dass der Klub aufgrund der Vielzahl an Markenrechtsverstößen nicht jeden einzelnen Fall im Detail prüfen könne. Ein solcher Verstoß löse ein standardisiertes Verfahren aus. Zudem verweist der Verein auf eine bestehende Partnerschaft mit einem Konditoreiunternehmen. Insofern handle der Verein auch im Sinne des Vertragspartners, um für rechtliche Klarheit zu sorgen.