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Dortmund: Radfahrer blockieren "Querdenker"-Autokorso – Auseinandersetzung mit Baseballschläger


Angriff mit Baseballschläger
Autokorso in Dortmund – Antifa blockiert "Querdenker"

Von David Peters

Aktualisiert am 24.02.2021Lesedauer: 2 Min.
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Autokorso von Impfgegnern in Dortmund: Radfahrer blockierten die Fahrzeuge.Vergrößern des Bildes
Autokorso von Impfgegnern in Dortmund: Radfahrer blockierten die Fahrzeuge. (Quelle: Friedrich Stark/imago-images-bilder)

Ein Impfgegner-Autokorso hat den Verkehr in Dortmund lahmgelegt. Obwohl die Polizei die Route geheim gehalten hatte, kam es zu Blockaden. Bei einer Auseinandersetzung wurde ein Baseballschläger eingesetzt.

Unter dem Motto "Ich lasse mich nicht impfen" hatte die "Querdenken"-Bewegung ihren ersten Autokorso durch die Dortmunder Innenstadt angemeldet. Für die "Querdenker" war es die erste größere Aktion seit Oktober. Die Anhänger der Bewegung leugnen das Ausmaß der Corona-Pandemie, verbreiten Verschwörungserzählungen und verweigern oft das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen. Die Polizei wollte mit einem 20-seitigen Auflagenbescheid dafür sorgen, dass die Infektionsschutzmaßnahmen dennoch eingehalten werden. Polizeipräsident Gregor Lange stellte im Vorfeld klar: "Wenn Uneinsichtige die Rückkehr in ein geordnetes Leben gefährden, dann muss die Polizei unter anderem mit Auflagen dafür sorgen, dass von einer Versammlung keine weitere Infektionsgefahr ausgeht."

Ab 18 Uhr sammelten sich am Dienstag die ersten Autos der Impfgegner auf einem Parkplatz bei den Westfalenhallen. Statt der erwarteten 250 Autos kamen nur 70. Kurze Zeit später folgte die nächste Unterbrechung für die "Querdenker": Der geplante Start des Korsos musste verschoben werden, weil Gegendemonstranten – darunter auch linksextreme Antifa-Mitglieder – auf Fahrrädern die Ausfahrten des Parkplatzes blockierten. Am vergangenen Wochenende hatten bereits in Hamburg Fahrraddemonstranten einen Autokorso der Corona-Leugner mehrfach aufgehalten.

Verspäteter Start – zahlreiche Blockaden

Erst gegen halb neun konnten sich die "Querdenker" in Bewegung setzen. Die Polizei leitete den Korso auf der Gegenfahrbahn der Ardeystraße um die Fahrradblockade herum. Während die ersten hundert Meter noch reibungslos verliefen, kam es danach immer wieder zu Störungen des Korsos. Die Gegendemonstranten hatten mittlerweile ihre Blockade aufgegeben und waren den "Querdenkern" gefolgt. Im Bereich der Hohen Straße versperrten sie immer wieder die Fahrbahn.

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Der Autokorso kam nur langsam voran. Aufgrund des Lockdowns und der fortgeschrittenen Uhrzeit waren wenige Passanten unterwegs. Diese zeigten sich irritiert und vor allem Autofahrer waren von den Verkehrsbehinderungen genervt – auf dem Innenstadtwall wurden die "Querdenker" von einem lauten Hupkonzert gestört.

Machete im "Querdenker"-Auto

Im Bereich des Fußballmuseums gerieten Corona-Leugner und Gegendemonstranten aneinander. Dabei sollen Antifa-Anhänger mit einem Baseballschläger angegriffen worden sein, ernsthaft verletzt wurde allerdings niemand. Laut Polizei war ein Fahrzeug nach einer Panne von Gegendemonstranten "angegangen" worden, der genaue Hintergrund des Gefechts blieb aber auch am Mittwochmorgen noch unklar. In dem Wagen stellten Polizisten unter anderem einen Spaten und eine Machete sicher. Vor Ort gab der mutmaßliche Fahrer an, es handle sich dabei um Gartengeräte.

Kurz nach 22 Uhr wurde der Autokorso weitestgehend aufgelöst und die Teilnehmenden kehrten zu den Westfalenhallen zurück. Die "Querdenker" bezeichneten ihren Korso als Erfolg und kündigten eine Wiederholung in der nächsten Woche an. Auch die Gegendemonstranten zogen eine positive Bilanz: "Die verschwörungsideologischen Corona-Leugnerinnen und -Leugner konnten nicht wie geplant ungestört durch Dortmund fahren", so Kim Schmidt von der "Autonomen Antifa 170".

Im Rahmen der Auseinandersetzung mit dem Baseballschläger laufen nun mehrere Strafverfahren. "Es gab Anzeigen wegen wechselseitiger Körperverletzungen", so Polizeisprecher Gunnar Wortmann. Weitere Details werden noch ermittelt. Gegen mehrere Teilnehmer des Korsos wurden zudem Verfahren wegen des Verstoßes gegen die Corona-Schutzverordnung eingeleitet und drei Strafanzeigen wegen des Verdachts der Urkundenfälschung gestellt. Dabei soll es sich um angebliche Atteste für eine Maskenbefreiung gehandelt haben.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen vor Ort
  • Gespräche mit Kim Schmidt, Pressesprecherin der Autonomen Antifa 170, und der Pressestelle der Polizei Dortmund
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