Prozess Unheilbar kranker Mann um hohe Summe betrogen?

Fünf Angeklagte sollen einem Krebspatienten wirkungslose Therapien verkauft haben. Wenig später war der Mann tot. Was über den Fall bisher bekannt ist.
Ein mutmaßlicher Betrug an einem verzweifelten Krebspatienten beschäftigt am Freitag das Düsseldorfer Amtsgericht. Fünf Angeklagte müssen sich dort dann verantworten, weil sie einem unheilbar kranken Mann wirkungslose Therapien verkauft und dafür 95.000 Euro kassiert haben sollen.
Den vier Männern im Alter von 50 bis 64 Jahren und einer 67-jährigen Frau werden Verstöße gegen das Heilpraktikergesetz, gefährliche Körperverletzung und Betrug vorgeworfen. Keiner der Beschuldigten verfügte laut Anklage über eine Qualifikation als Arzt oder Heilpraktiker.
Mann starb drei Tage nach der wirkungslosen Lichttherapie
Das 32-jährige Opfer litt an unheilbarem Knochenkrebs und galt schulmedizinisch als austherapiert. In dieser verzweifelten Lage wandte sich der dreifache Familienvater an die Gruppe, nachdem ein 50-jähriger Kölner ihm "sehr gute Heilungschancen" und eine "80-prozentige Erfolgsquote" versprochen hatte.
Im März 2019 erhielt der schwerkranke Mann eine Injektion, die als "personalisierte Immunzelltherapie" bezeichnet wurde. Zudem soll eine wirkungslose Lichttherapie durchgeführt worden sein. Eine Besserung trat nicht ein – im Gegenteil: Der Patient verstarb nur drei Tage nach der Behandlung.
Der 64-jährige Hauptangeklagte aus Essen hatte der Familie des Verstorbenen später 19.000 Euro zurückerstattet. Der Prozess, der am Freitag um 10 Uhr beginnt, ist bereits der vierte Anlauf in diesem Fall.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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