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Arbeiten für Moschee in Erfurt verzögert: Noch kein Bauende in Sicht


Störaktionen und Corona
Kein Bauende für Erfurter Moschee in Sicht – Arbeiten verzögert

Von dpa
Aktualisiert am 14.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Suleman Malik, Sprecher der Thüringer Ahmadiyya-Gemeinde, steht im Rohbau der neuen Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat (Archivbild): Immer wieder kommt es hier zu Störaktionen.Vergrößern des BildesSuleman Malik, Sprecher der Thüringer Ahmadiyya-Gemeinde, steht im Rohbau der neuen Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat (Archivbild): Immer wieder kommt es hier zu Störaktionen. (Quelle: Martin Schutt/dpa-bilder)
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Eigentlich sollten die Bauarbeiten für die Erfurter Moschee in Marbach schon 2019 abgeschlossen werden. Doch Pöbeleien, Demos, Probleme bei der Firmensuche und Corona haben den Zeitplan durcheinander gebracht.

Anfeindungen, Schwierigkeiten bei der Firmensuche und dann auch noch Pandemie: Bis der erste Neubau einer Moschee in Thüringen fertiggestellt ist, dauert es noch. "Der Bau unserer Moschee verzögerte sich um zwei Jahre", teilte der Sprecher der islamischen Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt, Suleman Malik, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Als Gründe verwies Malik unter anderem auf gegen die Baustelle gerichtete Störaktionen.

In den vergangenen Jahren hatte es mehrere Protestaktionen gegeben. Unter anderem hatten Gegner des Projekts in der Nähe des Baugeländes große Holzkreuze und Holzspieße mit Schweinekadavern aufgestellt. Immer wieder gebe es aber auch Pöbeleien und Demonstrationen.

Baufirmen fürchten Übergriffe

Zudem hatte Malik bereits in der Vergangenheit berichtet, dass es schwierig sei, regionale Unternehmen für die Bauarbeiten zu finden. Sie fürchteten etwa Übergriffe auf ihre Fahrzeuge und Anfeindungen von Moschee-Gegnern. Zuletzt habe auch die Corona-Pandemie wie in vielen anderen Bereichen zu Verzögerungen geführt.

"Dieser Bau ist ein Paradebeispiel dafür geworden, dass wir zwar in einer offenen Gesellschaft leben, aber vieles verbesserungsbedürftig ist und Werte wie die Religionsfreiheit immer wieder zu verteidigen gelten", sagte Malik. "So wie Antisemitismus ist die Muslimfeindlichkeit ein allgegenwärtiges Problem für die Gläubigen." Malik verwies auf Hetze im Internet, Drohbriefe und Angriffe auf der Straße. Er und andere Muslime wollten durch einen Dialog und sorgfältige Debatten sowie durch Bildung und Aufklärung der Islamophobie entgegenwirken.

Noch kein offizieller Einweihungstermin

Der Grundstein für das Gotteshaus war Ende 2018 im Erfurter Stadtteil Marbach gelegt worden – nach langer Standortsuche und vielen Diskussionen auch im Thüringer Landtag. Zwischenzeitlich hatte die Gemeinde die Hoffnung, dass die Bauarbeiten 2019, dann 2020 abgeschlossen sein könnten. Inzwischen steht der Rohbau, so Malik. Allerdings ohne Kuppel und Zierminarett. Unklar sei, wann es einen offiziellen Einweihungstermin geben kann.

Die Ahmadiyya-Gemeinde zählt in Thüringen Malik zufolge aktuell mehr als 100 Mitglieder. Auch Anhänger anderer islamischer Strömungen leben in Thüringen. Insgesamt ist der Anteil an Muslimen im Freistaat aber relativ gering. Genaue Zahlen gibt es nicht. Das Büro der Thüringer Migrationsbeauftragten Mirjam Kruppa ging im vergangenen Jahr von mehreren Tausend aus.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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