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Rot-Weiss Essen: Sexistische Gesänge gegen Schiedsrichterin Michel – Strafe


Verein reagiert
Sexistische Gesänge gegen Schiedsrichterin: Strafe für RWE

Von t-online
15.05.2025 - 19:53 UhrLesedauer: 2 Min.
Schiedsrichterin Fabienne Michel auf dem Platz (Archivfoto): Während eines RWE-Spiels am 28. Februar wurde sie sexistisch beleidigt.Vergrößern des Bildes
Schiedsrichterin Fabienne Michel auf dem Platz (Archivfoto): Während eines RWE-Spiels am 28. Februar wurde sie sexistisch beleidigt. (Quelle: IMAGO/Joaquim Ferreira/imago)
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Teure Folgen für Rot-Weiss Essen: Der Ruhrgebietsklub ist zu einer ordentlichen Geldstrafe vom Sportgericht verurteilt worden. Fabienne Michel will mehr.

Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen ist vom DFB-Sportgericht mit einer Geldstrafe von 20.000 Euro belegt worden. Grund dafür sind sexistische Gesänge und Beleidigungen mehrerer Fans gegen Schiedsrichterin Fabienne Michel während des Heimspiels gegen den SC Verl am 28. März, das mit 0:3 verloren ging.

Laut dem Urteil des DFB-Sportgerichts kam es während der Partie "mehrmals zu beleidigenden und diskriminierenden Rufen und Gesängen". Der Verein hat die Möglichkeit, bis zu 6.650 Euro der Strafe für präventive Maßnahmen gegen Diskriminierung zu verwenden. Die Angelegenheit hat jedoch nicht nur sportrechtliche Konsequenzen: Schiedsrichterin Michel hat mittlerweile auch auf zivilrechtlichem Wege Anzeige erstattet.

Kamerateam dokumentierte obszöne Gesänge

"Die Rufe und Gesänge richteten sich gegen das Geschlecht der Schiedsrichterin und waren somit diskriminierend und menschenverachtend", sagte Knut Kircher, Sport-Geschäftsführer der DFB Schiri GmbH. "Wir begrüßen es, dass das Sportgericht diesen Sachverhalt klar benannt und verurteilt hat. Das ist ein wichtiges Signal auch zum Schutz der Unparteiischen."

Der Vorfall ereignete sich, nachdem Michel nach einem Zusammenstoß mit RWE-Spieler Klaus Gjasula von den Rängen als "Hure" beschimpft wurde. Aufnahmen eines WDR-Reporterteams, das vor Ort war, belegen noch obszönere Gesänge aus dem Block, die fast eine Minute lang dauerten. Die Reaktionen in der Fußballwelt fielen deutlich aus. Nationalspielerin Lena Oberdorf kommentierte scharf: "Da frage ich mich echt, wer den Leuten ins Gehirn geschissen hat."

RWE-Chef entschuldigt sich im Namen des Vereins

Auch das Netzwerk gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt zeigte sich betroffen, betonte aber auf SID-Anfrage einen positiven Trend: "Die Sensibilität gegenüber Diskriminierung ist in den letzten Jahren immerhin gestiegen." Gleichzeitig warnte das Netzwerk: "Der Vorfall in Essen würde zum Rückschritt werden, wenn man sich dem Vorfall nicht annimmt und ihn aufarbeitet."

Essens Vorstandschef Alexander Rang hatte sich im Namen des Vereins entschuldigt, jedoch mit Einschränkungen: "Wir sind ein leidenschaftlicher und hochemotionaler Verein, der stolz auf seine Historie und grundsätzlich auch auf seine Fankultur ist – von der getätigten Wortwahl distanzieren wir uns jedoch in aller Deutlichkeit."

Auffällig dabei: Von Sexismus war in dem Statement des Vereins zunächst keine Rede.

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur SID
Transparenzhinweis

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