Hannover NBank: Zahl neuer Wohnungen dürfte auch 2022 steigen
Trotz schwieriger Bedingungen für Bauherren dürfte der niedersächsische Wohnungsneubau in diesem Jahr weiter zulegen. Zu dieser Einschätzung kommt die landeseigene NBank. Sie rechnet mit einer Zahl fertiggestellter Wohnungen "voraussichtlich auch 2021 und 2022 deutlich über der 30.000er Marke". Nach Angaben von Vorstandschef Michael Kiesewetter gehen die Experten des Förderinstituts für beide Jahre noch einmal von einem Zuwachs um sieben beziehungsweise fünf Prozent aus. Gleichzeitig seien allerdings über 40.000 geplante Wohnungen noch nicht fertig. Der Überhang zwischen Genehmigungen und Abschlüssen sei so hoch wie nie.
Die abschließenden Daten für das vorige Jahr liegen noch nicht vor, die Erwartungen basieren auf den schon vorliegenden Baugenehmigungen. 2020 waren in Niedersachsen etwa 30.300 Wohnungen neu entstanden.
Die Immobilienanalysten der NBank nehmen an, dass zunehmend mehr Ein- oder Zweifamilienhäuser errichtet werden als Wohnungen in größeren Gebäudekomplexen. Bauland ist aber zuletzt auch außerhalb städtischer Gebiete oder Vororte vielerorts teurer geworden. Ein Ziel ist es, in begehrten Lagen den Platz durch eine kompaktere Bauweise besser zu nutzen. Betrachtet man Bauanträge statt fertiggestellter Eigenheime und Wohnungen, deute sich bereits seit einiger Zeit eine "Trendwende" in Richtung Geschosswohnungen an, berichtete die Bank in Hannover.
Es gebe jedoch nach wie vor ebenso Faktoren, die den Neubau von Wohnungen bremsen. Dazu gehörten die anhaltenden Lieferengpässe für etliche Baumaterialien. "Die gesamte Baubranche leidet außerdem unter Fachkräftemangel", hieß es. Und: "Schließlich sind vor allem in den großen Städten die Bauland-Potenziale mehr und mehr ausgeschöpft." Die Zahl der Bauanträge dürfte in diesem Jahr daher eher stagnieren.